
W1-Professur (mit Tenure Track nach W2) für KI gestützte morphomolekulare Präzis
m Fachbereich Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und in der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (UKGM), Standort Gießen, ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die
W1-Professur (mit Tenure Track nach W2) für KI gestützte morphomolekulare Präzisionsmedizin
unter Beachtung des § 70 Abs. 3 und 4 Hessisches Hochschulgesetz (HessHG) für die Dauer von sechs Jahren zu besetzen. Gemäß § 70 Abs. 3 HessHG soll die Bewerberin oder der Bewerber (m/w/d) an einer anderen Hochschule als der JLU promoviert haben oder nach der Promotion mindestens zwei Jahre außerhalb der JLU wissenschaftlich tätig gewesen sein. Die Dauer der wissenschaftlichen Tätigkeit während und nach der Promotion soll in der Regel neun Jahre oder die Tätigkeit nach der Promotion vier Jahre nicht übersteigen. Im Fall der Bewährung, die gem. § 70 Abs. 2 HessHG in einem Evaluationsverfahren festzustellen ist, wird die dauerhafte Übertragung einer W2-Professur zugesagt.
Aufgaben:
Sie haben die Aufgabe, die KI gestützte morphomolekulare Präzisionsmedizin in den Bereichen Forschung, Lehre und Krankenversorgung umfassend zu vertreten.
Die Professur soll über die KI gestützte Integration von molekularen (Next Generation Sequencing (NGS), insbesondere DNA-Methylierungsdaten) und morphologischen Big Data (Histologie) zusammen mit klinischen Metadaten das biologische/pathophysiologische Verständnis und die Präzisionsdiagnostik von Tumoren in der Neuroonkologie verbessern und (kosten)effizienter ausrichten. Ferner wird die Entwicklung prädiktiver Modelle im Bereich der personalisierten Medizin erwartet. Durch die Entwicklung allgemeiner KI basierter morphomolekularer Modellierungsansätze sollen Sie sich perspektivisch auch in weiteren Forschungsfeldern innerhalb der JLU engagieren. Außerdem wird die Einwerbung und Leitung einer neuen bzw. die Leitung einer bereits bestehenden drittmittelfinanzierten Nachwuchsgruppe erwartet.
Weiterhin wird die Entwicklung und Betreuung von Prozess- und Auswertungspipelines von Whole-Slide-Images (WSI), DNA-Methylierungs-Microarray und NGS-Analysen erwartet. Ferner administrieren Sie die Server- und Client-Infrastruktur des Instituts für Neuropathologie der JLU und sind für deren weiteren Ausbau verantwortlich.
Der klinische Schwerpunkt Ihrer Tätigkeit liegt in der Durchführung und Weiterentwicklung molekularer neuroonkologischer Diagnostik. Die mit der Professur zusammenhängenden Aufgaben in der Krankenversorgung werden seitens des Universitätsklinikums geregelt.
Sie sollen sich aktiv in bestehende Forschungsverbünde einbringen, selbstständig Forschungsprojekte (vorzugsweise bei der DFG, dem BMBF und/oder der EU) einwerben und insbesondere in DFG-Verbundinitiativen sowie in nationalen und internationalen Netzwerken mitarbeiten. Ihre bisherige Forschung ist dabei anschlussfähig an bereits bestehende Verbundforschungsprojekte der JLU, insbesondere an das im Rahmen der Medizininformatikinitiative vom BMBF geförderte Konsortium „MIRACUM“ sowie an das Exzellenzcluster „Cardio-Pulmonary Institute“ (CPI). Ihre Mitarbeit in einem der Akzentbereiche des Fachbereichs Medizin – bevorzugt „Translationale Onkologie“ oder „e-Health“ – sowie im JLU-Schwerpunktbereich „Kardiopulmonales System (Herz/Lunge)“ ist erwünscht.
Ihre Mitarbeit in etablierten Strukturen zur Förderung des wissenschaftlich-klinischen Nachwuchses, wie dem Gießener Graduiertenzentrum Lebenswissenschaften (GGL), dem strukturierten Promotionsprogramm (JLU TRAINEE) und dem Clinician Scientist Programm (JLU CAREER), wird erwartet.
Darüber hinaus sollen Sie das fachbereichs- und hochschulübergreifende University Center for BioMedical Informatics in den Bereichen Bioinformatik, Medizininformatik und Computational Modeling sowie das Zentrum für Angewandte Informatik und Data Science der JLU stärken und das Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz (hessian.AI) unterstützen.
Es wird ferner erwartet, dass Sie während der Qualifikationsphase Lehrveranstaltungen im Umfang von 4 SWS durchführen. Sie sollen bei der Vermittlung von Lehrinhalten in den Bereichen Neuropathologie, Morphologie und Medizinische Informatik mitwirken. Dabei liegt der Fokus Ihrer Tätigkeit insbesondere auf der Entwicklung von interdisziplinären Lehrveranstaltungen zu (bio)medizininformatischen/KI- und neuropathologischen bzw. medizinischen Konzepten.
Eine Integration von Genderaspekten in Forschung und Lehre ist ausdrücklich erwünscht.
Die Universitäten Gießen und Marburg haben mit der Technischen Hochschule Mittelhessen eine Forschungsallianz gegründet (Forschungscampus Mittelhessen), in deren Rahmen die beiden Fachbereiche Medizin eine strukturierte Kooperation auf der Basis abgestimmter Schwerpunkte praktizieren. Von den Bewerberinnen/Bewerbern wird entsprechend die Bereitschaft zur hochschul- und fachbereichsübergreifenden Kooperation und Mitarbeit in Verbundprojekten erwartet. Insbesondere werden eine standortübergreifende patientenorientierte klinische Forschung und die Beteiligung an gemeinsamen klinischen Studien vorausgesetzt.
Voraussetzungen:
Vorausgesetzt wird neben einem abgeschlossenen Hochschulstudium im Bereich der Bioinformatik die für die Erfüllung der Aufgaben nach § 67 Abs. 1 HessHG erforderliche Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch eine herausragende Promotion nachgewiesen wird. Ebenfalls vorausgesetzt werden international sichtbare, fachspezifische Publikationen. Weiterhin vorausgesetzt werden erste Lehrerfahrungen sowie der Nachweis einer besonderen pädagogischen Eignung, um das Fachgebiet in der akademischen Lehre mit großem Engagement zu vertreten. Erfahrungen in der Leitung einer Nachwuchsgruppe sind ebenso erwünscht wie erste Erfahrungen in der Einwerbung von Drittmitteln.
Sie sollen im o. g. Forschungsgebiet international anerkannt sein. Darüber hinaus sollen Sie über umfassende Erfahrungen in der wissenschaftlichen Anwendung von KI sowie über vertiefte Kenntnisse in der molekularen Medizin, insbesondere in der computergestützten Neuropathologie und Neuroonkologie, verfügen. Diese Kenntnisse sollen durch Erfahrungen in der Erstellung und integrativen Analyse von diagnostischen Hochdurchsatz-Sequenzdaten (NGS-Daten) und morphologischen Big Data (Whole-Slide-Images) von Hirntumoren nachgewiesen werden. Vorausgesetzt werden zudem Kenntnisse in mindestens einer Programmiersprache (z. B. Perl, Python oder R) sowie in der Entwicklung von Analyse-Pipelines und verteilten Analysen.
Bei Überschreitung der grundsätzlichen Altersgrenze von 50 Jahren setzt die Begründung eines Beamtenverhältnisses gem. § 66 Abs. 3 Satz 2 und 3 HessHG i. V. m. § 11 Hessische Laufbahnverordnung (HLVO) ein besonderes dienstliches Interesse voraus.
Die JLU strebt einen höheren Anteil von Frauen im Wissenschaftsbereich an; deshalb bitten wir qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich, sich zu bewerben. Aufgrund des Frauenförderplanes besteht eine Verpflichtung zur Erhöhung des Frauenanteils. Die JLU verfolgt auch das Ziel einer verstärkten Gewinnung von Führungskräften mit Gender- und Familienkompetenz. Die JLU versteht sich als familiengerechte Hochschule. Bewerberinnen und Bewerber (m/w/d) mit Kindern sind willkommen. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt.
Zu den Einstellungsvoraussetzungen und erforderlichen Bewerbungsunterlagen bitten wir, die Hinweise in unserem Informationsblatt zu beachten. Darüber hinaus erbitten wir zusätzliche Angaben auf unserem Bewerbungsbogen.
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den erforderlichen Unterlagen über das Onlineformular bis zum 27. Juni 2025 unter Angabe der Referenznummer K-07/25 an die Präsidentin der Justus-Liebig-Universität Gießen.