
W3-Professur für Rechtsmedizin
Im Fachbereich Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), Institut für Rechtsmedizin, und in der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (UKGM), Standort Gießen, ist ab dem 1. April 2024 die
W3-Professur für Rechtsmedizin
unter Beachtung des § 67 Abs. 7 Hessisches Hochschulgesetz (HessHG) zu besetzen; es gelten die Einstellungsvoraussetzungen nach § 68 HessHG.
Aufgaben:
Mit der Professur ist die Leitung des Instituts für Rechtsmedizin verbunden. Sie haben das Fach in Forschung, Lehre und forensischer Dienstleistung vollumfänglich zu vertreten.
Das Institut ist sowohl in Forschung, Lehre als auch in rechtsmedizinischer Versorgunginterdisziplinär mit folgenden forensischen Schwerpunktbereichen aufgestellt: Klinische Rechtsmedizin mit Dokumentation von Verletzungen und Gewalttaten unter Einbindung des „Forensischen Konsils Gießen“, forensische Morphologie einschließlich forensischer Obduktionen und morphologischer Diagnostik, forensische Toxikologie einschließlich Blutalkoholbestimmung und Drogennachweis und forensische Molekularbiologie einschließlich Typisierung von biologischem Material und Einschluss von Vaterschaftstests. Hierzu stehen alle modernen Laborverfahren, zum Teil mit ISO-Akkreditierung, zur Verfügung. Die Einbeziehung einer modernen postmortalen Bildgebung (z. B. CT) in Kooperation mit der Radiologie ist angedacht.
In der Forschung ist eine Integration in einen der Schwerpunkt- und Potentialbereiche der JLU, z. B. Kardiopulmonales System (Herz/Lunge), sowie in die Akzentbereiche des Fachbereichs entsprechend dem Forschungskonzept anzustreben.
Zur Förderung des wissenschaftlich-klinischen Nachwuchses wird die Mitarbeit in etablierten Strukturen des Fachbereichs Medizin, wie dem strukturierten Promotionsprogramm JLU TRAINEE und dem Clinician Scientist Programm JLU CAREER, sowie eine Zusammenarbeit mit dem International Giessen Graduate Centre for the Life Sciences (GGL) erwartet.
Die Universitäten Gießen und Marburg haben mit der Technischen Hochschule Mittelhessen eine Forschungsallianz gegründet (Forschungscampus Mittelhessen), in deren Rahmen die beiden Fachbereiche Medizin eine strukturierte Kooperation auf der Basis abgestimmter Schwerpunkte praktizieren. Von den Bewerberinnen/Bewerbern wird entsprechend die Bereitschaft zur hochschul- und fachbereichsübergreifenden Kooperation und Mitarbeit in Verbundprojekten erwartet. Insbesondere werden eine standortübergreifende klinische Forschung und die Beteiligung an gemeinsamen klinischen Studien vorausgesetzt.
Eine Integration von Genderaspekten im Bereich von Forschung und Lehre wird ausdrücklich gewünscht.
Die Lehre richtet sich in Inhalt und Umfang nach der Lehrverpflichtungsordnung. Zu Ihren Aufgaben gehört die Sicherstellung der curricularen Lehre am Standort Gießen sowie am Standort Marburg im Rahmen des Lehrexportes an die Philipps-Universität Marburg. Lehrkooperationen mit der Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit in Gießen/Kassel und die Lehre im Rahmen der Ausbildung von Rechtsreferendarinnen und Rechtsreferendaren (m/w/d) sind aufrecht zu erhalten.
Die mit der Professur zusammenhängenden Aufgaben in der forensischen Dienstleistung des Instituts für Rechtsmedizin werden seitens des Universitätsklinikums geregelt.
Voraussetzungen:
Vorausgesetzt werden ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Medizin, eine herausragende Promotion sowie zusätzliche wissenschaftliche Leistungen (nachgewiesen z. B. durch eine Habilitation oder in Form einschlägiger Publikationen mit peer-review im oben skizzierten Forschungsfeld) im Bereich der Rechtsmedizin.
Sie sollen in Ihrem Forschungsgebiet international anerkannt sein und über umfangreiche Expertise in der forensischen Forschung verfügen. Erfolge in der eigenständigen Einwerbung (und Leitung) von Drittmittelprojekten (vorzugsweise DFG, BMBF, EU) werden vorausgesetzt, außerdem Publikationen in ausgewiesenen nationalen und internationalen Zeitschriften.
Weiterhin ist der Nachweis einer besonderen pädagogischen Eignung als Befähigung erforderlich, das Fachgebiet in der akademischen Lehre mit großem Engagement vollumfänglich zu vertreten.
Der Besitz der Facharztanerkennung für Rechtsmedizin ist erforderlich. Die Grundlagen für den Erwerb der entsprechenden Weiterbildungsermächtigung werden vorausgesetzt.
Bei Überschreitung der grundsätzlichen Altersgrenze von 50 Jahren setzt die Begründung eines Beamtenverhältnisses gem. § 66 Abs. 3 Satz 2 und 3 HessHG i. V. m. § 11 Hessische Laufbahnverordnung (HLVO) ein besonderes dienstliches Interesse voraus.
Die JLU strebt einen höheren Anteil von Frauen im Wissenschaftsbereich an; deshalb bitten wir qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich, sich zu bewerben. Aufgrund des Frauenförderplanes besteht eine Verpflichtung zur Erhöhung des Frauenanteils. Die JLU verfolgt auch das Ziel einer verstärkten Gewinnung von Führungskräften mit Gender- und Familienkompetenz. Die JLU versteht sich als familiengerechte Hochschule. Bewerberinnen und Bewerber (m/w/d) mit Kindern sind willkommen. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt.
Zu den Einstellungsvoraussetzungen und erforderlichen Bewerbungsunterlagen bitten wir, die Hinweise in unserem Merkblatt (https://www.uni-giessen.de/karriere/stellenangebote/ausschreibungen/prof...) zu beachten. Darüber hinaus erbitten wir zusätzliche Angaben auf unserem Bewerbungsbogen, zu finden unter https://www.uni-giessen.de/fbz/fb11/dekanat/dekanat/ref1.
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den erforderlichen Unterlagen über das Onlineformular (https://www.uni-giessen.de/karriere/stellenangebote/bewerbung) bis zum 3. März 2023 unter Angabe der Referenznummer K-22/22 an den Präsidenten der Justus-Liebig-Universität Gießen.