Resul Toprak: „Spaß an der Leitung und Führung eines Teams“

14 Mai, 2024 - 07:39
Dr. Sabine Glöser
Karriere konkret: Resul Toprak
Resul Toprak ist Chefarzt der Klinik für Geriatrie und Frührehabilitation am Marien-Hospital Wesel und am St. Willibrord-Spital Emmerich.

Wer im Krankenhaus Karriere machen will, braucht neben fachlichen Qualifikationen auch andere Fähigkeiten. Resul Toprak, Chefarzt der Klinik für Geriatrie und Frührehabilitation am Marien-Hospital Wesel und am St. Willibrord-Spital Emmerich, berichtet über seine Erfahrungen auf dem Weg nach oben.

Herr Toprak, was braucht es neben der fachlichen Leistung, um Chefarzt zu werden?

Resul Toprak: Als Chefarzt habe ich eine Vorbildfunktion bei all meinen Handlungen und meinem Verhalten. Ich pflege flache hierarchische Strukturen und integriere mich ins Team. Spaß an der Leitung und Führung eines Teams sowie Organisationstalent gehören mit dazu. Mein Motto: Ich kann es nicht allen recht machen, aber es muss für alle gerecht sein.

Wie gelingt Ihnen der Spagat zwischen Medizin und Management?

Resul Toprak: Medizin und Management sind keine Gegensätze; sie ergänzen sich gegenseitig. Durch gute Planung kann man beides unter einen Hut bringen, immer mit dem Ziel der bestmöglichen Patientenversorgung.

Was ist für Sie als Chefarzt die größte, nichtfachliche Herausforderung im Klinikalltag?

Resul Toprak: Als Geriater betreue ich viele ältere und hochbetagte Patienten. Wenn keine häusliche Pflege möglich ist, bringt uns deren Versorgung nach ihrem stationären Aufenthalt bei fehlenden Pflege- und Rehaplätzen teils an die Grenzen der Möglichkeiten.

Wann ist eine Klinik ein guter Arbeitgeber?

Resul Toprak: Wenn sie eine gute, regelmäßige Kommunikation auch auf kurzen Dienstwegen praktiziert, gegenseitiges Vertrauen herrscht, flexible Arbeitszeiten möglich sind und es Freiräume für die weitere Entwicklung gibt.

Was raten Sie jungen Ärztinnen und Ärzten, die nach oben wollen?

Resul Toprak: Wichtiger als nach oben zu kommen, ist die Zufriedenheit am Arbeitsplatz und im Unternehmen. Jeder und jede muss für sich entscheiden, wo und in welcher Position er oder sie Frieden und Genugtuung findet. Man sollte sich ein Ziel setzen und darauf mit Geduld und Fleiß hinarbeiten. Nicht zu vergessen: Lehrjahre sind keine Herrenjahre.

Dtsch Arztebl 2024; 121(10): [4]

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