
Künstliche Intelligenz wird in der Medizin immer präsenter, beispielsweise bei der Diagnosestellung, der Erstellung von personalisierten Behandlungsplänen oder der Verwaltung von Gesundheitsdaten. Aber wie offen sind Ärztinnen und Ärzte für KI? Das hat das Meinungsforschungsinstitut Interrogare für eine Studie abgefragt.
An der Studie haben insgesamt 309 Ärztinnen und Ärzte teilgenommen, die in Deutschland in einer Praxis (51 Prozent), einer Klinik (31 Prozent) oder einem MVZ (18 Prozent) arbeiten. Das Ergebnis: Mehr als drei Viertel (82 Prozent) der Befragten glauben, dass KI die Qualität der Patientenversorgung verbessern kann. Im beruflichen Alltag haben bisher etwa 30 Prozent der Befragten eigene Erfahrungen mit KI gesammelt, mehr als zwei Drittel haben sich bisher noch nicht beruflich mit dem Thema befasst.
Hier ist KI im Einsatz
Und wo kommt die KI im ärztlichen Alltag zum Einsatz? Überwiegend nennen die Befragten, die bereits KI-Tools nutzen, hier die Bereiche "Diagnostik" (56 Prozent) und "Prävention / Monitoring" (49 Prozent).
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Einsatz von KI: Hoffnungen und Bedenken
Ein Drittel der Befragten erhofft sich durch den Einsatz von KI vor allem optimierte Abläufe (33 Prozent), genauere Diagnosen (26 Prozent) und eine Arbeitserleichterung (26 Prozent). Und auch mit Blick auf die kommenden Jahre erwarten die Ärztinnen und Ärzte positive Entwicklungen in den Bereichen Diagnosestellung (23 Prozent), Arbeitserleichterung / Zeiteffizienz (21 Prozent) und Prozessoptimierung (15 Prozent).
Aber es gibt auch Bedenken: Knapp die Hälfte der Befragten (42 Prozent) befürchtet, dass durch den Einsatz von KI die Menschlichkeit verloren gehen und nicht ersetzt werden könnte. Und auch der Datenschutz (21 Prozent) macht den Ärztinnen und Ärzten Sorgen. Außerdem sind 22 Prozent besorgt, dass die Implementierung und die Nachkontrolle der KI sehr aufwändig sein könnten.
Gleichzeitig fühlen sich viele Ärztinnen und Ärzte mit der Thematik alleine gelassen und wünschen sich mehr Unterstützung. Dabei sehen sie vor allem die Ärztekammer, aber auch die Politik und die Krankenkassen in der Pflicht.
Quelle: Interrogare GmbH