Mehr Menschen haben Angst vor einem Klinikaufenthalt

7 November, 2023 - 07:29
Dr. Sabine Glöser
Krankenhausflur

Die Angst vor einem Aufenthalt im Krankenhaus hat wieder zugenommen. Aktuell ist gut jeder Vierte (27 Prozent) in Bezug auf eine Klinikbehandlung besorgt. Damit hat der Anteil der Besorgten das Vor-Corona-Niveau fast erreicht. Im Jahr 2019 betrug dieser Anteil 29 Prozent, im Jahr 2020 sank er auf 17 Prozent und stieg in den Jahren 2021 und 2022 wieder von 19 auf 25 Prozent. Das jedenfalls ergab eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag der KKH Kaufmännischen Krankenkasse. Das Institut befragte dafür bundesweit 1.001 Menschen im Alter von 18 bis 70 Jahren.

„Die Entwicklung zeigt, dass Menschen während der Coronajahre deutlich mehr Vertrauen in die Krankenhauslandschaft hatten“, sagte Dr. med. Sonja Hermeneit, Ärztin bei der KKH Kaufmännischen Krankenkasse. Gründe dafür könnten ein bewussterer Umgang mit den knappen Ressourcen oder auch strengere Sicherheitsvorkehrungen in dieser Zeit gewesen sein.

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Wie in den Jahren zuvor sorgen sich die meisten Befragten vor einer Infektion mit einem Krankenhauskeim. 71 Prozent der Besorgten haben davor Angst, was 19 Prozent aller Menschen im Alter von 18 bis 70 Jahren entspricht. 51 Prozent der Besorgten begründen ihre Angst vor der Klinik damit, bereits schlechte Erfahrungen gemacht zu haben. 46 Prozent sagen, sie hätten Schlechtes über die Behandlung im Krankenhaus gehört. Zudem befürchten 65 Prozent der Besorgten, nicht nach höchsten Qualitätsstandards behandelt zu werden. Darüber hinaus halten 84 Prozent aller Befragten eine Krankenhausreform für notwendig, um Versorgungs- und Behandlungsqualität zu verbessern. 46 Prozent halten diese sogar für zwingend notwendig.

„Dennoch besteht kein Grund, dass sich Versicherte mit Angst in ein Krankenhaus begeben müssen“, sagte Hermeneit weiter. So gebe es bereits heute technisch moderne und schonende Operationsverfahren. Wichtig sei zudem vor jedem Krankenhausaufenthalt eine gute, aufklärende Arzt-Patienten-Kommunikation.

Dtsch Arztebl 2023; 120(45): [4]

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