Gehalt als Arzt oder Ärztin: Diese Kliniken zahlen am meisten

23 August, 2023 - 09:54
Lukas Hoffmann
Mann hinter herumfliegenden Geldscheinen

Ärztinnen und Ärzte haben die Wahl: Arbeiten sie in einem kommunalen Klinikum, einem Uniklinikum, bei einem kirchlichen Träger oder doch lieber in einer Privatklinik? Das Gehalt ist im Wettbewerb um neue Fachkräfte ein starker Pull-Faktor. Doch wie groß sind die Unterschiede wirklich?

Die kommunalen Kliniken haben vor kurzem nach langen Tarifverhandlungen ein neues Vertragswerk vorgelegt. Die spannende Frage: Verdienen Medizinerinnen und Mediziner dort nun mehr als an privaten Häusern? Rund 2.000 Kliniken gibt es in Deutschland, sie werden von privaten Anbietern, von öffentlichen Trägern und von freigemeinnützigen Trägern betrieben. Anders als bei niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen, die durch unternehmerisches Geschick großen Einfluss auf das eigene Gehalt nehmen können, ist das Einkommen in der Klinik vertraglich geregelt.

Nachfolgend ist dargestellt, wie viel Ärztinnen und Ärzte an einem kommunalen Krankenhaus, an Unikliniken, an Krankenhäusern in kirchlicher Trägerschaft und an Häusern der vier größten privaten Betreiber Helios, Asklepios, Sana und Rhön verdienen.

Einstiegsgehalt als Assistenzarzt oder -ärztin in Uniklinik und Privatklinik

Am meisten Gehalt bekommen Assistenzärztinnen und -ärzte im 1. Arbeitsjahr bei kirchlichen Trägern gezahlt, nämlich 5.490 Euro/brutto pro Monat. Tatsächlich dürfte es noch etwas mehr sein, weil insbesondere Assistenzärztinnen und -ärzte oft für Bereitschaftsdienste verpflichtet werden, die pro Dienst noch einmal mit rund 300 Euro zusätzlich vergütet werden.

Einstiegsgehalt als Facharzt in Uniklinik und Privatklinik

Auch Fachärztinnen und -ärzte im ersten Arbeitsjahr bekommen bei kirchlichen Trägern am meisten Geld, nämlich 7.165 Euro/brutto pro Monat bei einer Vollzeitanstellung von 40 Stunden/Woche.

Einstiegsgehalt als Oberarzt in Uniklinik und Privatklinik

Und wie sieht es mit Einstiegsgehalt von Oberärzten aus? Die Kirche ist auch hier ganz vorn. Oberärzte verdienen hier über 700 Euro mehr pro Monat als in Universitätskliniken.

Zum Vergleich: Frischgebackene Juristen verdienen – je nach Kanzleigröße – zwischen 50.000 Euro und 77.000 Euro brutto pro Jahr.  Die obigen Übersichten zeigen, dass sich die Gehälter der Ärztinnen und Ärzte bei den verschiedenen Arbeitgebern häufig nur um wenige hundert Euro voneinander unterscheiden. Dies liegt vor allem daran, dass der Marburger Bund an der Ausgestaltung vieler Verträge beteiligt ist und sich für eine faire Preisgestaltung einsetzt.

Insgesamt lässt sich sagen: Der Gehaltszettel ist für Personaler beim Buhlen um neue Fachkräfte kein wichtiges Argument. Denn er sieht bei der Konkurrenz fast genauso aus. Und auch, wenn aktuell bestimmte Träger mehr zahlen als andere, kann sich das durch die nächste Tarifrunde schnell ändern.

Quellen: Marburger Bund, Tarifverträge, Fachinformationsystem Kirchenrecht

Das könnte Sie auch interessieren: