„Von der Stange weg eingestellt“ – wie Operation Karriere beim Ärzte-Recruiting hilft

19 Dezember, 2019 - 13:51
Denise Krell
eine junge Frau und ein Mann reden im Vordergrung miteinander, dahinter sieht man 2 weitere Personen
Operation Karriere in München: Dr. Thomas Löffler, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie am Krankenhaus Weilheim-Schongau, im „Schnuppergespräch“ mit einer jungen Bewerberin, die er als neue Mitarbeiterin gewinnen konnte.

Das Krankenhaus Weilheim-Schongau besuchte erstmals den Kongress Operation Karriere und nahm zwei neue Mitarbeiter mit nach Hause. Das Straubinger Klinikum St. Elisabeth verdoppelte die Anzahl seiner PJs nach dem Kongressbesuch. Die neuen „Schnuppergespräche“ von Operation Karriere sind Teil des Erfolgs.

Mehr als zehn Jahre gibt es die deutschlandweite Kongressreihe Operation Karriere nun schon. Novum seit 2019: die „Schnuppergespräche“, ein neues Kennenlern-Format. Die Besucher des Kongresses – meist angehende Ärzte und Studierende – können im Vorfeld einen konkreten Gesprächstermin mit den Ausstellern vereinbaren.

Diese Chance ergriffen die Kreiskliniken Weilheim-Schongau, die sich erstmals auf einer Jobmesse präsentierten. Sie nutzten die Nähe zu München und fuhren samt fünf Chef- und Oberärzten zu dem dort stattfindenden Operation Karriere-Kongress. Ein großer Vorteil für die Krankenhaus GmbH aus dem ländlichen Weilheim-Schongau, wie sich rückblickend herausstellt. Denn so konnten die Experten aus dem eigenen Haus, insbesondere in den Schnuppergesprächen, fachliche Fragen beantworten und die Begeisterung der angehenden Ärzte vor Ort wecken. Und das ist offenbar gelungen.

Chefärzte waren persönlich vor Ort

„Unser Chefarzt der Unfallchirurgie, Dr. Thomas Löffler, hat zwei Ärzte quasi von der Stange weg eingestellt“, erzählt Norman Fötzsch, Assistent der Geschäftsführung. Das Erfolgsrezept sieht er ganz klar darin, dass die Chefärzte persönlich vor Ort waren und konkret über Arbeitsinhalte informieren konnten.

So interessierte die Bewerber beispielsweise das roboterarmgestützte Operieren am Standort Weilheim Schongau. Aber auch andere Aspekte rückten in den Fokus. „Zum einen hätten viele nicht gedacht, dass wir als kleines Kreiskrankenhaus ein so enormes Spektrum anbieten. Zum anderen punkten wir mit einem familiären Arbeitsklima – das offensichtlich auch vor Ort sichtbar war“, sagt Norman Fötzsch. Die Anwesenheit der Ärzte war in diesem Zusammenhang sicherlich ein Pluspunkt. Denn gerade der persönliche Kontakt werde in unserer digitalen Welt wieder wichtiger werden.

Doppelt so viele PJ-Stellen dank Operation Karriere

Auch für Sabine Haslbeck, Stlv. Leiterin der Personalabteilung am Barmherzige Brüder Klinikum St. Elisabeth in Straubing, ist Operation Karriere inzwischen fester Bestandteil der Recruiting-Maßnahmen ihres Hauses. Bereits vier Mal präsentierte sich das Krankenhaus auf dem Kongress in München. Gemeinsam mit einem Ärzteteam aus ihrem Haus nutzt sie diese Bühne dazu, um mit potenziellen Mitarbeitern in Kontakt zu kommen, sich mit ihnen auszutauschen und zu erfahren, was ihnen wichtig ist. „Viele kannten beispielsweise den Ort Straubing noch nicht einmal, geschweige denn unser Krankenhausportfolio“, stellte die Personalerin fest.

Besonders in den neuen Schnuppergesprächen sieht sie daher eine gute Chance, um das Gesamtspektrum ihrer Klinik den jungen Ärzten und Medizinstudenten näherzubringen. Die Planbarkeit und Vorbereitung auf den interdisziplinären Austausch sind für sie die großen Vorteile des Formats. „Wir haben interessante Gespräche geführt, unter anderem mit einem jungen Mann, der sich mit unserem Assistenzarzt zum Fachbereich Innere Medizin ausgetauscht hat und so begeistert war, dass er sich umgehend bewerben wollte.“

Mehr Interessenten für PJ-Stellen

Aber nicht nur der persönliche Kontakt auf dem Kongress verspricht Recruiting-Erfolge, sondern auch die darauf aufbauenden Empfehlungen – da ist sich Sabine Haslbeck sicher: „Studenten und auch angehende Ärzte tauschen sich untereinander sehr viel aus. Ein gutes Image spricht sich rum.“ Das spiegeln ihr die Gespräche mit Bewerbern. Seitdem sich das Klinikum bei Operation Karriere präsentiert, freut sich die Personalabteilung über deutlich mehr Interessenten für die PJ-Stellen. Die Anzahl der Mitarbeiter in diesem Bereich habe sich bereits verdoppelt. „Und aus dem PJ rekrutieren sich dann natürlich auch wieder Assistenzärzte“, sagt die Personalerin.

Operation Karriere ist eine bundesweite Kongressreihe für ärztliche Nachwuchskräfte, veranstaltet vom Deutschen Ärzteverlag. Mit der Mischung aus Vorträgen, Workshops, persönlicher Karriereberatung und einer Karrieremesse gibt der Kongress jungen Medizinern eine berufliche Orientierung und Arbeitgebern die Möglichkeit, sich zu präsentieren und zukünftige Mitarbeiter kennenzulernen.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Health Relations, dem Online-Magazin des Deutschen Ärzteverlags für die Healthcare-Branche (27.9.2019).

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