
Die Coronapandemie hat die Anforderungen verändert, die Mitarbeitende an ihre künftigen Arbeitgeber stellen. Themen wie flexibles Arbeiten und Work-Life-Balance gehören für die junge Generation zu den relevantesten Jobmerkmalen. Das zumindest ergab eine Untersuchung der European School of Management and Technology (ESMT) Berlin. Master-of-Management-Absolvent Jan Malte Jeddeloh befragte dazu 626 Studierende aus 72 Ländern mit einem Durchschnittsalter von 29 Jahren.
Den Ergebnissen zufolge sind sich junge Menschen über die fünf wichtigsten Anforderungen einig, die künftige Arbeitgeber erfüllen sollten:
- Geld: Das Gehalt muss dem Branchendurchschnitt entsprechen oder darüber liegen.
- Vertrag: Die Stelle sollte unbefristet sein.
- Remote Work: Mitarbeitende müssen die Möglichkeit haben, aus der Ferne zu arbeiten.
- Ruf des Unternehmens: Dieser ist im Hinblick auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung bedeutend.
- Status: Wichtig ist auch die Position, die Mitarbeitende innerhalb des Unternehmens einnehmen.
Unterschiede gibt es demnach in Bezug auf Geschlecht, Kultur und beruflichen Hintergrund. Männer schätzen traditionelle Attribute wie Gehalt, Vertragsart und Status höher ein als Frauen. Frauen hingegen legen mehr Wert auf neue Arbeitsmerkmale wie Remote Work und Sinnhaftigkeit. Auch die Kultur beeinflusst der Umfrage nach immer noch die Erwartungen der Arbeitnehmenden. So halten Befragte aus westlichen Ländern neue Arbeitsmerkmale für wichtiger als Befragte aus asiatischen Ländern.
„Mit der globalen Pandemie haben Angestellte ihren Arbeitgeber neu bewertet. Work-Life-Balance, Flexibilität und Unternehmenszweck sind seitdem besonders in den Fokus gerückt, aber monetäre Anerkennung und Stabilität sind immer noch entscheidend“, sagte Jeddeloh. Diese veränderte Mentalität der Arbeitnehmenden sei für Arbeitgeber wichtig, um neue Talente zu gewinnen und zu halten.
Dtsch Arztebl 2023; 120(20): [2]