Handlungsempfehlungen für den digitalisierten Klinikalltag

23 Juni, 2020 - 06:05
Dr. Sabine Glöser
Tastatur, Taste Patienten-Akte, Digitalisierung in der Medizin

In einem gemeinsamen Projekt untersuchen Wissenschaftler der Universitäten Köln, Dortmund und Wuppertal, wie sich die elektronische Patientenakte (ePA) im Klinikalltag auf Arbeitsabläufe, die Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen und die Patientenzufriedenheit auswirkt. Ziel ist, Krankenhäuser bei der Einführung der ePA zu unterstützen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben mit 1,26 Millionen Euro.

Kliniken in Deutschland nutzen mehr und mehr elektronische statt papierbasierte Patientenakten. Daher wollen die Wissenschaftler herausfinden, ob dies dem Wohl der Patienten dient oder aber die Arzt-Patient-Beziehung beschädigen kann. Auch wollen sie untersuchen, wie sich die ePA auf die Mitarbeitenden und die interne Kommunikation auswirkt. An drei teilnehmenden Krankenhäusern in Düsseldorf, Oberhausen und Wuppertal sind mehrere Beobachtungsstudien, Interviews, Gruppendiskussionen und Dokumentenanalysen geplant. Darüber hinaus sollen sowohl Krankenhausmitarbeitende als auch Patientinnen und Patienten befragt und ausgewählte Sekundärdaten ausgewertet werden.

Die Ergebnisse sollen zum Beispiel aufzeigen, ob die Umstellung auf elektronische Patientenakten die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden steigert und deren Stresslevel vermindert. Außerdem wollen die Wissenschaftler Empfehlungen entwickeln, die dabei helfen, eine elektronische Patientenakte einzuführen.

„Mit diesem Projekt haben wir die Möglichkeit, Auswirkungen der Digitalisierung auf das System Krankenhaus, die Patientinnen und Patienten sowie das Klinikpersonal wissenschaftlich zu untersuchen und Handlungsempfehlungen für den digitalisierten Klinikalltag zu entwickeln“, sagte der Projektleiter Prof. Dr. Holger Pfaff vom Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft der Humanwissenschaftlichen und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln.

Dtsch Arztebl 2020; 117(26): [4]

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