Im Kampf gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 können Roboter hilfreich sein. Der Desinfektionsroboter UVD des dänischen Herstellers Blue Ocean Robotics beispielsweise unterstützt das Reinigungspersonal bei seiner Arbeit, indem er mithilfe von ultraviolettem Licht (UV-C) Viren und Bakterien abtötet.
Der Roboter fährt autonom durch Operationssäle und Patientenzimmer und bestrahlt kritische Oberflächen mit UVC-Licht. Je intensiver er eine Oberfläche bestrahlt, desto mehr schädliche Mikroorganismen werden zerstört. Dem Unternehmen zufolge tötet der Roboter 99,99 Prozent aller Viren und Bakterien in einem typischen Patientenzimmer innerhalb von zehn Minuten ab. Aus Sicherheitsgründen arbeiten die Geräte in den Räumen selbstständig und schalten das UV-C-Licht automatisch ab, sobald jemand den Raum betritt.
„Die Nachfrage für den UVD ist mit Ausbruch der COVID-19-Infektionen sprunghaft gestiegen“, sagte Claus Risager, CEO des Unternehmens. Derzeit würden der Roboter in mehr als 40 Ländern genutzt, in Asien ebenso wie in Europa und Nordamerika, allein mehr als 2 000 in der chinesischen Provinz Wuhan. „Das Potenzial der Roboter, uns bei der aktuell schweren Coronapandemie zu unterstützen, ist enorm“, unterstrich Dr. Susanne Bieller, Generalsekretärin der International Federation of Robotics (IFR). „Sie unterstützen uns im Gesundheitswesen, aber auch bei der Entwicklung, Prüfung und Herstellung von Medikamenten, Impfstoffen und anderen medizinischen Geräten und Hilfsmitteln. Zwei von zahlreichen weiteren Beispielen seien Desinfektionsaufgaben oder die sichere Verteilung von Krankenhausmaterial in Quarantänezonen ohne menschlichen Kontakt.
Medizinroboter bilden bereits einen eigenen, gut etablierten Serviceroboter-Markt mit einem großen Wachstumspotenzial. Wie aus dem von der IFR vorgestellten Bericht World Robotics hervorgeht, stieg ihr Absatz im Jahr 2018 um 50 Prozent.
Dtsch Arztebl 2020; 117(22-23): [4]