
Mehr als die Hälfte der Patienten (61 Prozent) schätzt die Versorgungsqualität in deutschen Krankenhäusern als „sehr gut“ oder „gut“ ein. Das zumindest ergab eine Umfrage unter 1.001 gesetzlich Krankenversicherten, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) befragte.
Bei den jüngeren Versicherten im Alter von 18 bis 29 Jahren und den Befragten mit Abitur/Studium schneiden die Krankenhäuser sogar noch besser ab.
Bewertung der Qualität der Krankenhäuser in Deutschland
Allerdings nehmen die Menschen durchaus Unterschiede zwischen den einzelnen Häusern wahr. So finden 26 Prozent die qualitativen Unterschiede „sehr groß“, 43 Prozent „eher groß“. Das bedeutsamste Kriterium, sich für ein Krankenhaus zu entscheiden, ist für die Versicherten Sauberkeit und Hygiene. 98 Prozent der Befragten finden das „sehr wichtig“ oder „wichtig“. Dahinter folgen die allgemeine Empfehlung des Haus- und Facharztes (92 Prozent) und der Ruf des behandelnden Arztes oder des Krankenhauses (84 Prozent). Wohnortnähe (64 Prozent) oder das Abschneiden in Bewertungsportalen (32 Prozent) sehen nicht so viele als wichtig oder sehr wichtig an.
Kriterien bei der Wahl des Krankenhauses
Für planbare Eingriffe wie Hüft-OPs würden 37 Prozent auch Fahrzeiten von mehr als zwei Stunden in Kauf nehmen, um in ein spezialisiertes Krankenhaus zu gelangen. Auch hier gibt es Unterschiede beim Alter und Bildungsstand der Befragten: Bei den Versicherten mit Abitur/Studium würden 44 Prozent längere Fahrtzeiten in Kauf nehmen, bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 59 Prozent.
Akzeptierte Fahrzeit für ein spezialisiertes Krankenhaus
Der Umfrage zufolge setzen gesetzlich Krankenversicherte vor allem auf das persönliche Gespräch mit niedergelassenen Haus- und Fachärzten, wenn sie sich für ein Krankenhaus entscheiden müssen (93 Prozent). Als weitere Möglichkeit sich zu informieren, nutzen sie Gespräche mit Angehörigen, Freunden oder Bekannten (77 Prozent) sowie Informationen ihrer Krankenkasse (51 Prozent).
„Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die niedergelassenen Haus- und Fachärzte eine herausragende Stellung bei der Steuerung der Patientenströme und der Wahl eines Krankenhauses haben“, sagte Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek. Sie sieht die gemeinsame Selbstverwaltung in der Pflicht, Ärzte noch stärker dabei zu unterstützen, ihre Patienten über Qualitätsaspekte von Kliniken zu informieren. Derzeit fehlten noch gut aufbereitete und verständliche Informationen über die Qualität in der stationären Versorgung.