Die Top 5 Eingriffe der ästhetisch-plastischen Chirurgie 2024

13 Juli, 2025 - 07:27
Bianca Freitag
Nahaufnahme einer ärztlichen Untersuchung im Rahmen einer Blepharoplastik oder Augenlidstraffung, bei der die Stirn der Patientin gehalten wird, um mit dem Stift eine Linie zu markieren.

Schönheit liegt im Auge des Betrachters – immer häufiger aber helfen ästhetisch-plastische Chirurginnen und Chirurgen mit Spritze und Skalpell nach. Welche Eingriffe und Behandlungen sind besonders gefragt? Wie haben sich die Zahlen in den letzten Jahren verändert und welchen Einfluss hat Social Media dabei?

95.509 – so viele ästhetisch-plastische Eingriffe gab es insgesamt im Jahr 2024 in Deutschland. Damit sind es knapp 15 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Das geht aus der aktuellen Behandlungsstatistik der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e.V. (VDÄPC) hervor. Die Eingriffe teilen sich in ästhetisch-plastische Operationen (42.021) wie Augenlidstraffung oder Fettabsaugung und minimalinvasive Behandlungen (53.488) wie Botox- oder Hyaluron-Injektionen auf. Insgesamt sind 61,7 Prozent der Patientinnen und Patienten jünger als 50 Jahre, 30,4 Prozent sind jünger als 30 Jahre.

Negativtrend durch Social Media

Dabei scheint sich das hohe Maß an Kompetenz und Qualitätsorientierung bemerkbar zu machen. „Seit Jahren steigt die Zahl der Patientinnen und Patienten, die für weitere Eingriffe wieder in die Praxis ihres Vertrauens kommen“, sagte Dr. med. Katrin Müller, Vizepräsidentin der Vereinigung und Kongresspräsidentin. Für eine zweite Behandlung kamen 39,9 Prozent der Patientinnen und Patienten im Jahr 2024 wieder, 2023 waren es 37,6 Prozent.

Gleichzeitig deckt die Umfrage einen anderen Trend auf: Immer mehr Patientinnen und Patienten kommen mit bearbeiteten Fotos von sich, die als Vorlage für Eingriffe genutzt werden sollen. Das trifft besonders auf Frauen zu. 51,5 Prozent der Umfrageteilnehmenden sagen, mehr solche Anfragen erhalten zu haben. Daraus ergeben sich unrealistische Wünsche, weshalb die Befragten in rund 20 Prozent der Fälle eine Operation ablehnten. „Junge Menschen werden in den Sozialen Medien konstant mit durch Filter oder KI bearbeitetem Bild- und Videomaterial konfrontiert. Das wirkt sich nicht nur negativ auf das Selbstwertgefühl aus, sondern führt sie zu uns in die Praxen und Kliniken mit unrealistischen, teils grotesken Wünschen bis hin zu krankhaften Körperwahrnehmungsstörungen“, erklärt Dr. Helge Jens, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC).

Das sind die beliebtesten plastisch-chirurgischen Eingriffe

Sowohl bei Männern als auch bei Frauen gibt es insgesamt mehr minimalinvasive Behandlungen als ästhetisch-plastische Eingriffe. Ungeschlagen liegt die Behandlung mit Botox bei beiden Geschlechtern auf Platz 1. Im Jahr 2024 gab es hier bei Frauen 26.068 Behandlungen, bei Männern waren es 3.605. Darauf folgt auf dem zweiten Platz die Therapie mit Hyaluronsäure (19.309 Behandlungen bei Frauen, 2.372 bei Männern). Diese zwei Behandlungen machen bei Frauen etwa 95 Prozent aller berichteten Eingriffe aus.

Doch an welchen Teil des Körpers wird besonders häufig das Skalpell angelegt? Bei Frauen steht mit insgesamt 5.148 Eingriffen im Jahr 2024 die Blepharoplastik (Augenlidstraffung) auf dem ersten Platz. Danach folgt mit 4.942 Eingriffen die Fettabsaugung. Auf dem dritten Platz landet die Brustvergrößerung (4.653 Eingriffe), gefolgt von der Brustverkleinerung (4.071 Eingriffe). Das Schlusslicht der Top 5 bildet die Bauchstraffung mit 1.848 Eingriffen. „Die Mammareduktion ist ein Trend, der schon mehrere Jahre anhält“, berichtet Dr. med. Alexander Schönborn, Präsident der VDÄPC. Gab es in den vorherigen Jahren schon immer ein großes Plus, beträgt es laut Statistik von 2023 auf 2024 erstaunliche 51,2 Prozent. Grund dafür seien nicht nur individuelle Schönheitsideale, sondern auch gesundheitliche Beschwerden wie Nacken- und Rückenschmerzen.

 

 

Bei den Männern liegt die Blepharoplastik mit 1.217 Eingriffen ebenfalls auf dem ersten Platz. Mit deutlich weniger Eingriffen (912) belegt die Gynäkomastie (Männerbrust) den zweiten Platz, gefolgt von der Fettabsaugung (890 Eingriffe) auf dem dritten Platz. 322 Männer ließen 2024 eine Körperdefinierung vornehmen, was den vierten Platz bedeutet. Die Bauchstraffung liegt wie auch bei den Frauen auf dem fünften Platz. Hier gab es 216 Eingriffe.

 

 

Zum Hintergrund

Die Umfrage mittels Fragebogen basiert auf den Antworten der etwa 100 Mitglieder der VDÄPC, die jährlich in ihren Praxen und Kliniken Eingriffe und Operationen durchführen. Die VDÄPC ist bundesweit die größte Fachgesellschaft Ästhetischer Chirurginnen und Chirurgen. Die Mitglieder sind sowohl niedergelassene Ärztinnen und Ärzte als auch Klinikärztinnen und -ärzte auf dem Fachgebiet der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie.

Quelle: Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e.V.

 

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