Jeder Dritte hat Angst vor Krankenhausaufenthalt

29 Oktober, 2024 - 06:35
Dr. Sabine Glöser
Krankenhausbett

In Deutschland steigt die Zahl der Menschen, die Angst vor einer Behandlung im Krankenhaus haben. Während sich aktuell 34 Prozent in Bezug auf eine Behandlung sorgen, waren es im letzten Jahr noch 27 Prozent. Das jedenfalls ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse. Das Institut befragte vom 26. bis 30. August 2024 bundesweit 1.002 Menschen im Alter von 18 bis 70 Jahren.

Die wichtigsten Ergebnisse: Knapp die Hälfte der Besorgten (47 Prozent) begründet ihre Angst vor einer stationären Behandlung mit eigenen schlechten Erfahrungen. Fast ebenso viele (46 Prozent) haben Negatives gehört. Generell sorgen sich mehr Frauen (42 Prozent) als Männer (27 Prozent). Zudem hatten 45 Prozent der Befragten schon einmal das Gefühl, eine Ärztin oder ein Arzt habe nicht gleich die richtige Diagnose für ihr medizinisches Problem gestellt. Dagegen waren mehr als die Hälfte (55 Prozent) noch nicht in einer solchen Situation. Sollte es Zweifel an einer Diagnose geben, würden die meisten (87 Prozent) eine zweite Arztmeinung einholen. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) würde sich im Internet informieren oder selbst recherchieren, worum es sich bei dem medizinischen Problem handeln könnte. Frauen gehen dem häufiger nach als Männer. Auch informieren sich 18- bis 34-Jährige öfter als Befragte ab 35 Jahren.

Zurzeit würde viel über den Fachkräftemangel und die Krankenhausreform diskutiert, sagte Dr. Sonja Hermeneit, Ärztin bei der KKH. Möglicherweise sei das ein Grund für das sinkende Vertrauen in deutsche Kliniken. Angst ent stehe häufig dann, wenn Menschen das Gefühl hätten, eine Situation nicht einschätzen oder kontrollieren zu können. Wer sich Sorgen mache, solle sich daher vor einem anstehenden Krankenhausaufenthalt gut informieren. Im Krankenhaus aufmerksame Patientinnen und Patienten, sagte Hermeneit weiter, könnten selbst viel zur eigenen Sicherheit beitragen. „Je besser Patientinnen und Patienten aufgeklärt und eingebunden sind, desto besser das Therapieergebnis.“

Dtsch Arztebl 2024; 121(22): [4]

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