Dr. Meike Reh: „Extrem wichtig ist es, organisiert zu sein“

21 September, 2021 - 09:41
Dr. Sabine Glöser
Dr. Meike Reh
Dr. med. Meike Reh, stellvertretende Ärztliche Direktorin des Westküstenklinikums Heide und Chefärztin der Klinik für Frührehabilitation und Geriatrie

Wer im Krankenhaus Karriere machen will, braucht neben fachlichen Qualifikationen auch andere Fähigkeiten. Dr. med. Meike Reh, Chefärztin der Klinik für Frührehabilitation und Geriatrie am Westküstenklinikum Heide und stellvertretende Ärztliche Direktorin, berichtet über ihre Erfahrungen auf dem Weg nach oben.

Frau Dr. Reh, was braucht es neben der fachlichen Leistung, um Chefärztin zu werden?

Dr. Meike Reh: Es ist extrem wichtig, organisiert zu sein, oder wenigstens jemanden zu haben, der einen organisiert.

Wie gelingt Ihnen der Spagat zwischen Medizin und Management?

Dr. Meike Reh: Durch gute Organisation kann der Spagat gelingen. Gleichzeitig ist es notwendig, die Mitarbeitenden eng einzubin-den und transparent zu informieren. Das ist mir wichtig. Wenn ich mein Wissen teile, kann mein Team Entschei-dungen besser nachvollziehen und umsetzen.

Was ist die größte, nicht fachliche Herausforderung?

Dr. Meike Reh: Die Personalführung macht einen großen Anteil der nicht fachlichen Arbeit aus. Die Zahl der Gespräche mit den Mit arbeitenden hatte ich anfangs unterschätzt. Aber diese Zeit muss man sich als Chefärztin oder Chefarzt nehmen.

Warum interessieren sich immer weniger Ärztinnen und Ärzte für eine Karriere im Krankenhaus?

Dr. Meike Reh: Ich kann diesen Eindruck nicht teilen. In meiner Fachabteilung bilden wir auch Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner aus. Natürlich wollen einige nach der Weiterbildung in die Niederlassung. Andere wollen aber auch in der Klinik bleiben – ich bin dafür das beste Beispiel!

03.10.2024, Kliniken des Landkreises Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim
Neustadt an der Aisch
02.10.2024, Albertinen Krankenhaus/ Albertinen-Haus gGmbH
Hamburg

Was raten Sie jungen Ärztinnen und Ärzten, die nach oben wollen?

Dr. Meike Reh: Wer ein Ziel hat, sollte es verfolgen und sich von Misserfolgen nicht entmutigen lassen. Niemand ist perfekt. Auch rate ich dazu, nahbar zu bleiben und Kollegen wie Mitarbeitenden immer auf Augenhöhe zu begegnen.

Wann ist eine Klinik ein guter Arbeitgeber?

Dr. Meike Reh: Wenn sie sich um ihre Mitarbeitenden unabhängig von deren Aufgabenbereich kümmert. 

Dtsch Arztebl 2021; 118(38): [4] 

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