Prof. Dr. Hochholzer: „Für mich ist die Kardiologie mein Herzensfach“

4 November, 2021 - 07:44
Dr. Sabine Glöser
Köpfe und Karriere: Prof. Dr. Willibald Hochholzer
Prof. Dr. med. Willibald Hochholzer ist seit 1. August 2021 neuer Chefarzt der Medizinischen Klinik – Schwerpunkt Kardiologie und Internistische Intensivmedizin am Juliusspital, Klinikum Würzburg Mitte.

Über wichtige Erfahrungen, gewonnene Einsichten und ausgefallene Wünsche spricht aerztestellen.de mit erfolgreichen Ärztinnen und Ärzten. Dieses Mal stellt sich Prof. Dr. med. Willibald Hochholzer unseren Fragen. Er ist seit 1. August 2021 neuer Chefarzt der Medizinischen Klinik – Schwerpunkt Kardiologie und Internistische Intensivmedizin am Juliusspital, Klinikum Würzburg Mitte.

Herr Prof. Dr. Hochholzer, warum eigentlich sind Sie Kardiologe geworden?

Prof. Dr. Willibald Hochholzer: Das Herz ist das zentrale Organ des Menschen. Jeder kennt es und verbindet etwas damit. Zudem hat es eine direkte Verbindung zur Psyche, was ich sehr spannend finde. Für mich ist die Kardiologie im wahrsten Sinne des Wortes mein Herzensfach. Als invasivstes Fach der Inneren Medizin vereint sie außerdem das fächerübergreifende Denken der Inneren Medizin mit einem invasiven Arbeiten, das in kurzer Zeit viel bewegen kann. Dies schätze ich ebenso wie den engen Austausch, den ich als Kardiologe mit allen anderen Fachabteilungen pflege.

Was ist für Sie unabdingbar, damit Sie gut arbeiten können?

Prof. Dr. Willibald Hochholzer: Ein stabiles und gut eingespieltes Team. Vor allem bei Notfällen oder komplexen Situationen kann man allein meist nicht alle Ziele erreichen.

Wie lautet der beste Rat, den Sie auf Ihrem Karriereweg bekommen haben?

Prof. Dr. Willibald Hochholzer: Bauen Sie sich ein stabiles soziales Umfeld auf und pflegen Sie dieses. Im Laufe des Lebens oder der Karriere gibt es immer wieder Ups und Downs. Solange das soziale Umfeld als stabiler Anker steht, kann man auch alles andere gut bewältigen.

Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?

Prof. Dr. Willibald Hochholzer: Verlässlichkeit und Engagement.

Was treibt Sie an?

Prof. Dr. Willibald Hochholzer: Dafür gibt es sicher mehr als eine Antwort: ein positives Feedback aus dem Umfeld und von Patienten, das Streben nach Selbstverwirklichung und die Suche nach Optionen, in Zukunft noch bessere Medizin zu betreiben.

Mit wem würden Sie gern einmal einen Abend verbringen?

Prof. Dr. Willibald Hochholzer: Mit meiner Familie, ohne dass wir gestört werden.

Was raten Sie jungen Ärztinnen und Ärzten?

Prof. Dr. Willibald Hochholzer: Lassen Sie sich Zeit mit Ihrer Ausbildung. Langfristig ist es nicht so von Bedeutung, den Facharzt in der Mindestzeit zu erreichen, sondern eine fundierte und breite Ausbildung zu erlangen. Achten Sie vielmehr auf die Wahl der Fächer und der Ausbildungsstätte. Davon werden Sie langfristig eher profitieren.

Wie gelingt Ihnen eine gesunde Work-Life-Balance?

Prof. Dr. Willibald Hochholzer: Dies ist sicher eine der schwierigsten Herausforderungen in Führungspositionen. Gelingen kann dies nur mit einem guten Selbstmanagement und klaren Absprachen, an die man sich natürlich dann auch halten muss.

14.08.2024, Medizin Campus Bodensee - Klinikum Friedrichshafen GmbH
Friedrichshafen

Woran mangelt es dem deutschen Gesundheitssystem?

Prof. Dr. Willibald Hochholzer: Ich denke, dass wir uns im internationalen Vergleich glücklich schätzen können, in einem so stabilen und leistungsfähigen System arbeiten zu dürfen. Schön wäre es natürlich, wenn der permanente Kostendruck keinen relevanten Einfluss auf unsere Entscheidungen mehr hätte, Entscheidungen über Neuerungen und Zulassungen schneller erfolgen würden und wir es gemeinsam schaffen würden, die Arbeit in diesem System so attraktiv zu gestalten, dass künftig wieder mehr Menschen gerne in diesem System arbeiten möchten.

Wann sind Sie glücklich?

Prof. Dr. Willibald Hochholzer: Wenn ich sehe, dass unsere Patienten gut versorgt sind und das Team gut zusammenspielt und zufrieden ist. Ansonsten natürlich, wenn ich Zeit für meine Familie habe.

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