
Eine gute Arbeitsatmosphäre ist der zweitwichtigste Faktor, sich für einen Arbeitgeber zu entscheiden. Am wichtigsten ist Beschäftigten nach wie vor das Gehalt. Das zumindest ergab eine Studie von PD Dr. Christian Julmi, Anna Eifert, Jakob Dammert und Sebastian Wittwer vom Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre der Fernuniversität Hagen. Kriterien für eine gute Arbeitsatmosphäre waren dabei ein wertschätzendes Verhalten der Führungskraft, ein kollegiales und faires Miteinander sowie eine offene Kommunikation.
Weitere Ergebnisse: Mehr als ein Drittel der Befragten würde nicht für ein besseres Gehalt in ein Team mit einer schlechten Arbeitsatmosphäre wechseln. Auch gehen manchen Befragten die Bemühungen ihres Arbeitgebers nicht weit genug, die Arbeitsatmosphäre zu verbessern. Tendenziell nimmt die Zufriedenheit mit der Arbeitsatmosphäre mit steigendem Gehalt zu. Hauptunterschied zwischen Männern und Frauen: Männern ist das Gehalt am wichtigsten, Frauen eine gute Arbeitsatmosphäre. Insbesondere Frauen bewerten diese weitaus schlechter als Männer.
„In Zeiten des Fachkräftemangels ist es entscheidend, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen, damit Unternehmen Beschäftigte gewinnen und halten können“, lautet das Resümee der Autoren. Eine gute Arbeitsatmosphäre stärke das Image und trage dazu bei, dass Unternehmen erfolgreich agieren könnten. Doch könne sie nicht an Dritte ausgegliedert werden, wie einen Feel-Good-Manager oder eine Unternehmensberatung. Vielmehr sollten die Unternehmen selbst aktiv werden.
Aus Sicht der Forschenden gehören dazu Angebote, bei denen Beschäftigte sich austauschen können, oder gemeinsame Teambuilding-Maßnahmen. Zudem könnten Unternehmen zusammen mit ihren Mitarbeitenden einen Weg erarbeiten, um eine positive Atmosphäre zu schaffen. Die Studie ist erschienen im Arbeitsatmosphären-Report 2024 (DOI: 10.1007/978–3–658–45074–8).
Dtsch Arztebl 2025; 122(3): [4]