Umfrage: Viele Patienten wollen Rückmeldung geben

31 Oktober, 2023 - 06:00
Dr. Sabine Glöser
Sprechblase auf gelbem Grund

Nicht einmal die Hälfte der Menschen in Deutschland (46 Prozent) kennt einfache Wege, Rückmeldung zu geben, wenn es im Krankenhaus oder in der Arztpraxis zu Problemen kommt. Nur 39 Prozent finden, dass Kliniken und Praxen es Patientinnen und Patienten leicht machen, sich einzubringen, damit keine Fehler passieren. Das zumindest ergab eine Umfrage des Forschungsinstituts forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Das Institut befragte dafür bundesweit 1.000 Erwachsene.

Den Ergebnissen zufolge haben rund drei Viertel der Befragten (77 Prozent) Ärzten oder Pflegekräften schon einmal kritische Rückmeldungen gegeben. Davon fühlten sich 41 Prozent „eher nicht“ oder „überhaupt nicht“ ernst genommen. „Informations- und Unterstützungsangebote zum Thema Patientensicherheit müssen bekannter und besser zugänglich gemacht werden“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der TK, Thomas Ballast. „So kennen beispielsweise nur 22 Prozent der Befragten einfach online erreichbare Systeme, über die man anonym kritische Ereignisse bei der Behandlung melden kann.“ Der Bedarf, Rückmeldungen zu geben, sei jedoch groß. Als Beispiel nannte Ballast die von der TK unterstützte Berichtsplattform CIRS Long COVID, auf der innerhalb weniger Wochen mehr als Tausend Betroffene ihre Erfahrungen mitgeteilt hatten.

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Darüber hinaus macht sich die Hälfte der Befragten Sorgen, dass der Klimawandel Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben könnte. 87 Prozent glauben, Hitzewellen könnten einen problematischen Einfluss auf chronische Erkrankungen haben. 71 Prozent der Befragten meinen, lang anhaltende Hitze wirke sich vielleicht auf die seelische Gesundheit aus. 66 Prozent fürchten einen Einfluss auf die Wirkung von Medikamenten.

„Um Gesundheit auch im Angesicht des Klimawandels zu fördern und zu schützen, muss das Gesundheitssystem widerstandsfähiger werden“, sagte Ballast weiter. Es gelte, die medizinischen Einrichtungen nachhaltig zu betreiben und klimabedingte Erkrankungen mitzudenken.

Dtsch Arztebl 2023; 120(44): [4]

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