
Trainings mit Virtual-Reality-Brillen (VR-Brillen), die für realistische Szenarien in der Lehre genutzt werden, können Medizinstudierende unterstützen, lebensrettende Erste-Hilfe-Maßnahmen zu erlernen. Das zumindest ist das Ergebnis einer Studie der Universitätsmedizin Essen.
An der Untersuchung von Dr. med. Cynthia Szalai und PD Dr. med. Frank Herbstreit, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, nahmen 193 Studierende des vierten klinischen Semesters im Blockpraktikum Notfallmedizin teil. Die Studierenden wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt eine klassische Schulung, während die andere mit VR-Szenarien trainierte. Dabei kamen VR-Brillen zum Einsatz, mit denen Studierende in einer realistischen und sicheren Umgebung lernen können, was in medizinischen Notfällen bedeutsam ist. Das VR-Training umfasste interaktive Übungen sowie Simulationen, die den Teilnehmenden sofortiges Feedback zu ihren Wiederbelebungsversuchen gaben.
Den Ergebnissen zufolge verfügten die Teilnehmenden der VR-Gruppe sowohl unmittelbar nach dem Training als auch zwölf Wochen später über ein signifikant besseres theoretisches Wissen. In praktischen Übungen, die die lebensrettenden Fähigkeiten testeten, gab es dagegen keine messbaren Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Insgesamt waren die Teilnehmenden der VR-Gruppe mit den neuen Trainingsmethoden zufrieden, auch wenn sie über einige technische Herausforderungen beim Gebrauch der VR-Technologie berichteten. Viele gaben an, das VR-Training sei eine wertvolle Ergänzung zur traditionellen Erste-Hilfe-Ausbildung.
„Die Studie zeigt, dass Virtual Reality eine attraktive und praxisnahe Option für die Auffrischung lebensrettender Erste-Hilfe-Kenntnisse darstellt“, sagte Szalai. Ihrer Einschätzung nach kann die neue VR-Methode entscheidend dazu beitragen, Wissen über Erste Hilfe zugänglich zu machen und die Bereitschaft fördern, in Notfallsituationen zu helfen.
Dtsch Arztebl 2025; 122(1): [4]