Rund 140.000 Ärzte und Ärztinnen ohne ärztliche Tätigkeit gibt es in Deutschland. Das heißt: Fast jeder dritte Arzt praktiziert nicht. Warum das so ist, erfahren Sie im Beitrag.
1) Berufsunfähigkeit
Rund 2 Prozent der Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit sind aufgrund von Berufsunfähigkeit nicht mehr medizinisch tätig (2.673 Personen). Sie sind also wegen dauernder krankheits-, unfall- oder invaliditätsbedingter Unfähigkeit nicht mehr fähig, als Ärztin oder Arzt zu arbeiten.
2) Berufsfremde Tätigkeiten
2.924 Ärztinnen und Ärzte waren im Jahr 2023 berufsfremd beschäftigt, das heißt, sie arbeiteten in einem anderen, nicht-ärztlichen Bereich. Dennoch profitieren sie natürlich auch in alternativen Berufsfeldern von ihrem ärztlichen Know-how.
3) Haushalt
4.745 Ärztinnen und Ärzte gaben an, aufgrund des eigenen Haushaltes nicht zu arbeiten. Dabei sind die Hausfrauen eindeutig in der Überzahl. Von denjenigen, die "Haushalt" als Grund für die Pause vom Arztberuf angegeben haben, sind 89 Prozent weiblich und nur 11 Prozent männlich.
4) Elternzeit
Auch beim Grund "Elternzeit" für die Pause vom Berufsalltag bilden Frauen die klare Mehrheit. 97,3 Prozent der Elternzeitnehmer(innen) sind Frauen (6.597 Ärztinnen). Nur 186 Ärzte haben im vergangenen Jahr die Elternzeit als Grund für die berufliche Pause angegeben.
5) Arbeitslosigkeit
Auch arbeitslose Ärztinnen und Ärzte gibt es noch – trotz des so häufig zitierten Fachkräftemangels. Rund 6,9 Prozent der Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit sind aus vielfältigen Gründen arbeitslos gemeldet, insgesamt 6.161 Ärztinnen und 3.580 Ärzte.
6) Sonstige Gründe
Mehr als 12.600 Ärztinnen und Ärzte gaben als Begründung für ihre Auszeit "Sonstiger Grund" an. Ein solcher "sonstiger Grund" kann zum Beispiel auch ein Sabbatjahr sein, dass man dazu nutzt, um auf Weltreise zu gehen.
7) Ruhestand
72 Prozent der Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Beschäftigung befinden sich im Ruhestand. Mehr als 100.000 Ärztinnen und Ärzte nannten dies als Ursache für ihr Ausscheiden vom Arztberuf.
Rechnet man diese Gruppe der älteren Ärztinnen und Ärzte heraus, dann gibt es immerhin noch 39.610 Ärztinnen und Ärzte in Deutschland, die zeitweise oder dauerhaft nicht im gelernten Beruf tätig sind. Verglichen mit der Gesamtzahl aller berufstätigen Ärztinnen und Ärzte in Deutschland (428.474 Personen), ist dies ein Prozentwert von 9,24 Prozent. Die Quote von arbeitslosen Medizinerinnen und Medizinern liegt mit 9.741 Personen bei etwa 2,3 Prozent.
Quelle: Ärztestatistik der Bundesärztekammer 2024 (Stichtag: 31.12.2023)