Dr. med. Jan Dreher: „Bleibt fair, gerecht und menschlich!“

13 Dezember, 2022 - 07:46
Dr. Sabine Glöser
Karriere konkret: Dr. Jan Dreher
Dr. med. Jan Dreher ist Chefarzt der Klinik Königshof in Krefeld

Wer im Krankenhaus Karriere machen will, braucht neben fachlichen Qualifikationen auch andere Fähigkeiten. Dr. med. Jan Dreher, Chefarzt der Klinik Königshof in Krefeld, berichtet über seine Erfahrungen auf dem Weg nach oben.

Herr Dr. Dreher, was braucht es neben der fachlichen Leistung, um Chefarzt zu werden?

Dr. med. Jan Dreher: Als Chefarzt muss ich bereit sein, Verantwortung zu übernehmen. Andere erkennen das daran, dass ich für Fehler die Verantwortung übernehme und sie dann korrigiere.

Wie gelingt Ihnen der Spagat zwischen Medizin und Management?

Dr. med. Jan Dreher: Ich versuche, es zu keinem großen Spagat kommen zu lassen. Medizinisch Sinnvolles sollte auch das sein, was ich im Management erreichen will. Ich suche nach Wegen, die begrenzten Ressourcen so sinnvoll wie möglich zu nutzen.

Was ist für Sie als Chefarzt die größte, nicht fachliche Herausforderung im Klinikalltag?

Dr. med. Jan Dreher: Im Krankenhaus wird viel geredet. Insbesondere wenn jemandem ein Fehlverhalten vorgeworfen wird, nehme ich mir die Zeit, die Dinge zu besprechen und mir ein eigenes Bild zu machen. Gerechtigkeit ist wichtig!

Warum interessieren sich immer weniger Ärztinnen und Ärzte für eine Karriere im Krankenhaus?

Dr. med. Jan Dreher: Es gibt andere interessante medizinische Felder, die mit der Arbeit im Krankenhaus konkurrieren – und keine Nacht- und Wochenenddienste verlangen.

Wann ist eine Klinik ein guter Arbeitgeber?

Dr. med. Jan Dreher: Die Arbeit muss mit dem Privatleben vereinbar sein. Es gibt Lebensphasen, in denen ein Teilzeitjob besser passt. Das müssen Arbeitgeber stressfrei ermöglichen.

Was raten Sie jungen Ärztinnen und Ärzten, die nach oben wollen?

Dr. med. Jan Dreher: Konzentriert Euch erst einmal auf Eure fachliche Qualifikation. Trainiert Eure Fähigkeiten. Helft anderen, besser zu werden, bildet sie aus. Wenn Ihr dann Personalverantwortung übernehmt, bleibt fair, gerecht und menschlich!

Dtsch Arztebl 2022; 119(50): [4]

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