Evangelische Krankenhäuser fordern regionale Planung

1 Juni, 2021 - 07:32
Dr. Sabine Glöser
Bunte Pins auf Landkarte

Aus Sicht des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV) sollten die Akteure im Gesundheitswesen Lehren aus der Coronapandemie ziehen. So seien die unterschiedlichen Interessen aller Partner im Gesundheitswesen während der Pandemie in den Hintergrund getreten. Es gelte, diese Fokussierung künftig zu erhalten. Ziel müsse es sein, das System stärker an regionalen Kriterien auszurichten und das Patientenwohl noch mehr in den Blick zu nehmen.

Dem DEKV zufolge zeigen die Erfahrungen aus der Coronazeit, wie ein Neuanfang im Gesundheitswesen gelingen könne. Basis müsse eine transparente regionale Planung sein. Dabei sollten die Organisationen vor Ort nicht nur mehr Verantwortung übernehmen, sondern auch sektorübergreifend in Versorgungsnetzwerken zusammenarbeiten. Die Versorgungsangebote müssten konsequent an regionalen Kriterien ausgerichtet sein, wie der Morbidität und der Bevölkerungsstruktur.

„Die Mitarbeitenden aller Berufsgruppen haben gezeigt, dass sie verantwortlich, kompetent, kreativ und flexibel auf die konkrete Situation vor Ort reagieren können“, sagte der Vorsitzende des DEKV, Christoph Radbruch. Seiner Auffassung nach sollte die Eigenverantwortung dieser Organisationen gestärkt werden. Dazu müsse eine kleinräumige, regionale Versorgungsbedarfsforschung ermöglicht und gefördert werden. Nur so sei es möglich zu entscheiden, welche Versorgungsleistungen Patientinnen und Patienten in der Region und vor Ort wirklich benötigen. Auch müssten diese Daten sowohl den Krankenhäusern als auch den Krankenkassen für ihre Entscheidungen zur Patientenversorgung frei zugänglich sein. Darüber hinaus sollte eine evidenzbasierte Erfolgskontrolle dafür sorgen, die Versorgungsqualität und die Patientensicherheit zu gewährleisten und zu verbessern.

„Diese Veränderungen“, sagte Radbruch weiter, „würden in vielen Bereichen des Gesundheitswesens einen Neuanfang nach der Krise bedeuten“.

Dtsch Arztebl 2021; 118(22): [4]

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