Krankenhäuser müssen beim Recruiting vorausschauend planen. Spätestens dann, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand gehen, steigt der Bedarf an Nachwuchskräften für den ärztlichen Dienst. Mit einer breit angelegten Recruiting-Kampagne, die im Juli gestartet ist, spricht der Klinikbetreiber Vitos gezielt Medizinstudierende und Berufseinsteiger/-innen an. Der Konzern beschäftigt hessenweit etwa 780 Ärztinnen und Ärzte.
Für die Kampagne konnte Vitos 13 Nachwuchsärztinnen und -ärzte zur Mitwirkung gewinnen. Die Ärztinnen und Ärzte absolvieren bei Vitos ihre Facharztausbildung oder haben diese bereits abgeschlossen. Jochen Schütz, Konzerngeschäftsführer Personal und Finanzen, erläutert im Interview, warum Vitos beim Werben um Nachwuchskräfte auf die eigenen Mitarbeitenden setzt.
Herr Schütz, auf welchen Kanälen wurde das Video ausgespielt?
Jochen Schütz: Die Kampagne „Darum Vitos“ besteht nicht nur aus einem Video, sondern aus einem Bündel verschiedener Clips und Cutdowns, also kürzeren Video-Ausschnitten. Darin geben unsere Nachwuchs-Ärztinnen und -Ärzte persönliche Einblicke in ihre jeweiligen Fachbereiche, ihre tägliche Arbeit und ihre persönliche Motivation. Im Hauptfilm bringen unsere Mitarbeitenden auf den Punkt, was sie an Vitos schätzen – daher der Name der Kampagne „Darum Vitos“. Die Kampagne ist crossmedial angelegt und soll die Zielgruppe dort erreichen, wo sie sich aufhält. Wir nutzen also Social Media, Google, Lernplattformen und Lern-Apps, aber auch verschiedene Newsletter und unser eigenes Karriereportal, das unter karriere.vitos.de aufrufbar ist.
Warum haben Sie sich entschlossen, ein Video zu drehen, in dem Ihre Mitarbeitenden zu Wort kommen?
Jochen Schütz: Unser Ansatz ist, die jungen Ärztinnen und Ärzte erzählen zu lassen – ganz authentisch und emotional. Sie können in ihren eigenen Worten am besten vermitteln, wie Vitos tickt und wie sie den Berufseinstieg bei uns erlebt haben. Herausgekommen sind persönliche Einblicke, die sehr berühren. Mich haben auch die Kraft und Klarheit unserer Protagonistinnen und Protagonisten beeindruckt.
Mit welchen Vorteilen können Sie als Arbeitgeber punkten?
Jochen Schütz: Für Nachwuchsmediziner und -medizinerinnen, die bei Vitos ihre Weiterbildung zum Facharzt bzw. zur Fachärztin starten wollen, gibt es eine Vielzahl an internen und externen Fort- und Weiterbildungen, strukturierte Weiterbildungs-Curricula und Kooperationen mit Partnern zur fachlichen und überfachlichen Qualifizierung. Mediziner/-innen haben bei Vitos zudem gute Aufstiegsmöglichkeiten und werden mit Personalentwicklungsprogrammen gezielt auf Führungsaufgaben vorbereitet. Darüber hinaus hat die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für uns einen hohen Stellenwert. Und wir investieren stetig in moderne Standorte, die eine gute Behandlung ermöglichen, aber natürlich auch ein attraktives Arbeitsumfeld bieten. Wir verstehen uns als Vorreiter: Wir entwickeln moderne Behandlungskonzepte, setzen auf multiprofessionelle Teams und auf digitale Behandlungsangebote über unsere digitale Gesundheitsplattform Curamenta, die wir mit anderen Partnern entwickelt haben. Das alles funktioniert aber nur, wenn wir eine gute Atmosphäre schaffen und ein Wir-Gefühl erzeugen. Ich finde, dass uns das sichtbar gut gelingt.
Sie zeigen den alleinerziehenden Vater, Menschen mit Migrationshintergrund, die in Ihrem Unternehmen ein neues Zuhause gefunden haben und vor allem sind es junge Medizinerinnen und Mediziner, die sich vor die Kamera gesetzt haben. Welche Kernbotschaften jenseits der von den Mitarbeitenden angesprochenen wollen Sie vermitteln?
Jochen Schütz: Vitos ist vielfältig! Die Menschen, die bei uns arbeiten, haben alle ihre persönlichen Lebensgeschichten – egal, ob im ärztlichen Dienst, in der Pflege oder im Service. Jeder hat persönliche Bedürfnisse und Anforderungen an das Berufliche, die wir in Einklang bringen wollen. Dafür finden wir immer eine individuelle Lösung, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruflichem und Privatem geht. Wir sind ein guter Partner für den beruflichen Lebensweg und bieten viele Entwicklungsmöglichkeiten. Wir wissen aber auch, wo wir uns weiter verbessern können.
Gab es Reaktionen auf das Video?
Jochen Schütz: Es gab viele Rückmeldungen, die uns zeigen, dass die Kampagne als berührend, emotional und authentisch empfunden wird. Das freut uns natürlich sehr. Die Resonanz auf die Kampagne – insbesondere bei der Zielgruppe – ist insgesamt sehr positiv. Das bestätigen auch die Zahlen zu den einzelnen Kampagnenbausteinen.
Konnten Sie neue Mitarbeitende gewinnen?
Jochen Schütz: Das können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht genau sagen. Die Kampagne läuft noch, ebenso die Auswertungen dazu. Wir stellen aber schon jetzt eine deutliche Steigerung der Zugriffe auf unserem Karriereportal fest. Auch die Zahl der Bewerbungen ist signifikant gestiegen. Und wenn angehende Ärztinnen und Ärzte durch die Kampagne auf uns aufmerksam werden und Lust haben, uns kennen zu lernen, ist das ein schöner Erfolg.
Wie fügt sich das Video in Ihre gesamte Recruiting-Strategie ein? Welche weiteren Maßnahmen haben Sie ergriffen, um an neues Personal zu kommen?
Jochen Schütz: Wir erweitern Schritt für Schritt unseren Recruiting-Mix und erzielen damit gute Erfolge. Jobbörsen bleiben für uns nach wie vor ein bewährtes Instrument. Wir setzen aber auch auf Social Recruiting, App-Werbung, Google und Co. Das wichtigste Potential sind aber unsere eigenen Mitarbeitenden: Wenn sie zufrieden sind, werden sie zu Botschaftern für unsere Arbeitgebermarke. Sie machen Vitos aus.