Prof. Dr. Mursch: „Ich empfinde eine immer noch unbändige Freude an der Arbeit als Arzt“

6 Februar, 2025 - 07:33
Dr. Sabine Glöser
Köpfe und Karriere: Prof. Dr. Kay Mursch
Prof. Dr. med. Kay Mursch ist seit 1. November 2024 Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie in der Zentralklinik Bad Berka.

Über wichtige Erfahrungen, gewonnene Einsichten und ausgefallene Wünsche spricht aerztestellen.de mit erfolgreichen Ärztinnen und Ärzten. Dieses Mal stellt sich Prof. Dr. med. Kay Mursch unseren Fragen. Er ist seit 1. November 2024 Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie in der Zentralklinik Bad Berka.

Herr Professor Mursch, warum eigentlich sind Sie Facharzt für Neurochirurgie geworden?

Prof. Dr. Kay Mursch: Der Erstkontakt war ein Zufall. Bei der Verteilung der PJ-Wahlfächer musste ich mich innerhalb von Minuten entscheiden, weil meine Präferenzen bereits ausgebucht waren. Doch dann hat mich die einzigartige Kombination aus feiner manueller Arbeit, körperlich anspruchsvoller Tätigkeit, differenzierter Untersuchungstechnik, somatischen und psychischen Symptomen und herausfordernden Entscheidungen nur noch fasziniert.

Was ist für Sie unabdingbar, damit Sie gut arbeiten können?

Prof. Dr. Kay Mursch: Ausgeglichenheit und körperliche Fitness.

Wie lautet der beste Rat, den Sie auf Ihrem Karriereweg bekommen haben?

Prof. Dr. Kay Mursch: Es gibt in fast jeder Situation einen „besten Rat“. Was mich geprägt hat, war eher das gelebte Verhalten von Kolleginnen und Kollegen. Der Assistenzarzt, der mir als Arzt im Praktikum vorlebte, wie viel entspannter man in den Tag startet, wenn man eine Stunde früher zur Arbeit kommt. Die Oberärztin, meine spätere Frau, die mir Gewissenhaftigkeit und Akribie bei Operationen vorlebte, auch wenn es weh tat. Der Chef, dem immer noch etwas Schlimmeres einfiel, was ihm selbst passiert war, wenn ich einen Fehler oder eine Katastrophe beichtete.

Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?

Prof. Dr. Kay Mursch: Einsatzbereitschaft, Ehrlichkeit und selbstständiges Denken.

Was treibt Sie an?

Prof. Dr. Kay Mursch: Eine immer noch unbändige Freude an der Arbeit als Arzt. Ich habe die Hoffnung, in allem immer noch besser werden zu können.

Mit wem würden Sie gern einmal einen Abend verbringen?

Prof. Dr. Kay Mursch: Mit Miles Davis, er auf der Bühne und ich im Publikum.

Was raten Sie jungen Ärztinnen und Ärzten?

Prof. Dr. Kay Mursch: Habt Mut, Euch Eures eigenen Verstandes zu bedienen.

Wie gelingt Ihnen eine gesunde Work-Life-Balance?

Prof. Dr. Kay Mursch: Mit Hobbys, die mich fordern, sowohl körperlich als auch geistig: Medizinethik, Crosslauf, Yoga.

Woran mangelt es dem deutschen Gesundheitssystem?

Prof. Dr. Kay Mursch: An der Bereitschaft, das Gemeinwohl über individuelle Benefits zu stellen. Das gilt leider für alle Akteure.

Wann sind Sie glücklich?

Prof. Dr. Kay Mursch: Sehr häufig.

 

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