
Über wichtige Erfahrungen, gewonnene Einsichten und ausgefallene Wünsche spricht aerztestellen.de mit erfolgreichen Ärztinnen und Ärzten. Dieses Mal stellt sich Prof. Dr. med. Matthias Münzberg unseren Fragen. Er ist seit 1. Mai 2023 neuer medizinischer Geschäftsführer der BG Unfallklinik Frankfurt.
Herr Professor Münzberg, warum eigentlich sind Sie Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie geworden?
Prof. Dr. Matthias Münzberg: In der Vorklinik wollte ich eigentlich noch Anästhesist werden. Nach meiner ersten Famulatur an der BG Unfallklinik Murnau hat mich aber die Faszination für Orthopädie und Unfallchirurgie gepackt. Dabei finde ich gerade die Bandbreite so attraktiv: von der konservativen Behandlung bis zum Polytrauma, von Säuglingen bis zu geriatrischen Patienten. Das findet man kaum in einem anderen Fach. An der BG Klinik faszinierte mich damals die Philosophie der ganzheitlichen Versorgung aus einer Hand – also vom Unfallort bis zur Wiedereingliederung in den Beruf oder das Alltagsleben. In unserer Disziplin sind Erfolge oftmals schnell sichtbar. Das gibt den Patienten, aber auch uns Ärzten eine wichtige Befriedigung.
Was ist für Sie unabdingbar, damit Sie gut arbeiten können?
Prof. Dr. Matthias Münzberg: Für mich stehen ganz klar die Menschen im Fokus, sowohl die Patienten als auch die Mitarbeitenden. Als Teamplayer ist mir eine offene und gute Kommunikation und das Zusammenspiel aller Disziplinen und Professionen wichtig. Bei uns in der BG Klinik Frankfurt nenne ich das immer gern den „BG-Spirit“. Alle arbeiten zusammen für die gleichen Ziele und Visionen!
Wie lautet der beste Rat, den Sie auf Ihrem Karriereweg bekommen haben?
Prof. Dr. Matthias Münzberg: Sei empathisch, reflektiere dein Tun und denke immer einen Schritt voraus.
Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?
Prof. Dr. Matthias Münzberg: Ehrlichkeit, Selbstreflexion und die Fähigkeit, Visionen zu denken und umzusetzen!
Was treibt Sie an?
Prof. Dr. Matthias Münzberg: Persönlich treiben mich drei Dinge an. Erstens: Patienten, insbesondere verletzte Menschen, wieder zurück in den Alltag zu bringen, was schon in der Notfallmedizin beginnt. Zweitens: die Implementierung einer Sicherheitskultur in der Medizin, das ist ein wichtiger Schritt für unsere Beschäftigten und Patienten. Drittens: meine Familie und Freunde, dort finde ich Rückhalt, Kraft und Glück.
Mit wem würden Sie gern einmal einen Abend verbringen?
Prof. Dr. Matthias Münzberg: Barack Obama, um mit ihm über Führung und Transformation zu diskutieren. Falls das nicht klappt, verbringe ich am liebsten einen wunderbaren Abend mit meiner Frau und den Kindern.
Was raten Sie jungen Ärztinnen und Ärzten?
Prof. Dr. Matthias Münzberg: Medizin ist wunderbar und erfüllend. Verfolgt Eure Träume und behaltet diese Ziele vor Augen. Selbst wenn Ihr ein Ziel vielleicht nicht auf direktem Weg erreicht, mit Ausdauer und Hartnäckigkeit habt Ihr gute Chancen!
Wie gelingt Ihnen eine gesunde Work-Life-Balance?
Prof. Dr. Matthias Münzberg: Mit Spaß an der Arbeit und dem Grundsatz „family first“.
Woran mangelt es dem deutschen Gesundheitssystem?
Prof. Dr. Matthias Münzberg: An Mut zur Veränderung und der gemeinsamen Vision für eine sektorenübergreifende Versorgung!
Wann sind Sie glücklich?
Prof. Dr. Matthias Münzberg: Wenn ich sehe, dass nicht nur ich, sondern alle Teamplayer gern zur Arbeit kommen, wenn wir gemeinsam Gutes tun können für unsere Patienten und, ganz klar, wenn meine Familie gesund und glücklich ist!