
Jedes zweite Krankenhaus (49 Prozent) hat das Thema Nachhaltigkeit inzwischen in der Unternehmensstrategie verankert; ein weiteres Drittel (36 Prozent) will dies in der Zukunft tun. Unberücksichtigt bleibt das Thema bei 15 Prozent der Häuser. Das zumindest ergab der „Klinikreport Nachhaltigkeit – Wie weit sind Deutschlands Krankenhäuser?“. Den Report hat das Deutsche Krankenhausinstitut mit der imug Beratungsgesellschaft für sozial-ökologische Innovationen und der Techniker Krankenkasse (TK) erstellt. An der Umfrage, die alle Allgemeinkrankenhäuser ab 100 Betten adressierte, nahmen 386 Krankenhäuser teil.
Den Ergebnissen zufolge setzen Krankenhäuser am häufigsten Maßnahmen in folgenden Handlungsfeldern um: Reduktion des Energieverbrauchs (85 Prozent), Betriebliches Gesundheitsmanagement (86 Prozent), Personalentwicklung (84 Prozent), familienorientierte Arbeitsgestaltung (82 Prozent) sowie Digitalisierung zur Vereinfachung von Prozessen für Mitarbeitende (79 Prozent).
Darüber hinaus berücksichtigt die Hälfte der Kliniken bei Einkaufsentscheidungen ökologische und soziale Standards von Lieferanten oder in Lieferketten. Allerdings arbeiten erst 22 Prozent der Häuser mit entsprechenden Beschaffungsrichtlinien; 43 Prozent haben dies geplant. Schwierigkeiten sehen die Häuser beim Ermitteln der eigenen CO2-Emissionen. Nur jedes fünfte Krankenhaus (21 Prozent) macht das bereits. Die größten Hindernisse für mehr Nachhaltigkeit sind aus Sicht der befragten Krankenhäuser fehlende finanzielle Mittel und finanzielle Anreize sowie unzureichende personelle Ressourcen.
„Der Report zeigt, dass viele Krankenhäuser die Bedeutung von Nachhaltigkeit erkannt und vor allem im Bereich des Klima- und Umweltschutzes sowie bei der Personalförderung bereits Maßnahmen angeschoben haben“, sagte der stellvertretende TK-Vorstandsvorsitzende Thomas Ballast. „Gleichzeitig wird deutlich, dass Nachhaltigkeitspotenziale an vielen Stellen noch besser genutzt werden könnten.“
Dtsch Arztebl 2024; 121(9): [4]