
Die Universitätsklinika Heidelberg und Freiburg haben einen Treibhausgas-Rechner entwickelt, mit dem Kliniken detaillierte Klimabilanzen erstellen können. Ziel ist, vergleichbare Bezugsgrößen für Nachhaltigkeit in Krankenhäusern zu schaffen.
Nach Angaben der Universitätsklinika geht der neue Rechner speziell auf die komplexe Situation von Kliniken ein. So berücksichtige das Tool nicht nur Emissionen durch Strom, Wärme und Kälte, sondern auch Auswirkungen von medizinischen Gasen, der Mobilität von Patientinnen, Patienten und Mitarbeitenden sowie Emissionen aus Lieferketten, etwa von Medikamenten, Medizinprodukten oder Speisen. Bisher veröffentlichte Klimabilanzen seien noch nicht einheitlich berechnet und daher nicht vergleichbar. Sie deckten in der Regel auch nicht die Lieferketten und Mobilität mit ab.
„Mit einer Klimabilanz für Kliniken, die möglichst umfänglich und transparent alle Emissionsquellen abdeckt, wird erstmals sichtbar, in welchen Bereichen der medizinischen Versorgung große Mengen an Emissionen anfallen“, sagte Dr. Alina Hermann, Institut für Global Health am Uniklinikum Heidelberg. Dies helfe, Klimaschutzmaßnahmen zu priorisieren. Der Rechner könne den Austausch über gut umsetzbare und effiziente Klimaschutzmaßnahmen fördern und ein Bewusstsein dafür schaffen, wie sich medizinisches Handeln auf die Umwelt auswirke.
Der Treibhausgas-Rechner vereint Lösungen aus zwei ursprünglich getrennten Projekten des Instituts für Global Health am Universitätsklinikum Heidelberg und des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Freiburg. Das digitale Werkzeug steht Krankenhäusern auf der Website des ‚Kompetenzzentrums für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen kostenfrei zur Verfügung (https://klimeg.de/rechner-co2-bilanzierung). Dort finden Nutzerinnen und Nutzer auch ein begleitendes Handbuch mit Hintergrundinformationen und eine Anleitung zum Bedienen des Rechners.
Dtsch Arztebl 2024; 121(4): [4]