Prof. Dr. Stefan Huber-Wagner: „Ich lege viel Wert auf ein gutes Zeitmanagement“

12 April, 2022 - 07:36
Dr. Sabine Glöser
Karriere konkret: Prof. Dr. med. Stefan Huber-Wagner
Prof. Dr. med. Stefan Huber-Wagner ist Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie und Alterstraumatologie am Diakoneo Diak Klinikum Schwäbisch Hall.

Wer im Krankenhaus Karriere machen will, braucht neben fachlichen Qualifikationen auch andere Fähigkeiten. Prof. Dr. med. Stefan Huber-Wagner, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie und Alterstraumatologie am Diakoneo Diak Klinikum Schwäbisch Hall, berichtet über seine Erfahrungen auf dem Weg nach oben.

Herr Prof. Dr. Huber-Wagner, was braucht es neben der fachlichen Leistung, um Chefarzt zu werden?

Prof. Dr. med. Stefan Huber-Wagner: Neben einer ordentlichen Portion Geduld und Ausdauer braucht man ein gutes Netzwerk. Zudem sind Eigenschaften wie Offenheit, Empathie, aber auch Ehrlichkeit bedeutend. Auch ist mir wichtig, dass sich Kolleginnen und Kollegen auf mich verlassen können und das Gefühl haben, in meinem Team gut aufgehoben zu sein.

Wie gelingt Ihnen der Spagat zwischen Medizin und Management?

Prof. Dr. med. Stefan Huber-Wagner: Ich lege viel Wert auf ein strukturiertes Zeitmanagement. Dazu gehört es, Aufgaben zu priorisieren und zu delegieren. Weil ich ein tolles Team um mich habe, ist das auch möglich. Es fällt mir nicht schwer, Aufgaben abzugeben.

Was ist die größte, nicht fachliche Herausforderung?

Prof. Dr. med. Stefan Huber-Wagner: Wie viele andere Häuser suchen auch wir gute Nachwuchskräfte, weil sich immer weniger Ärztinnen und Ärzte für eine Karriere im Krankenhaus entscheiden. Dabei sind eine beständig empathische, gut strukturierte Personalführung und Mitarbeitermotivation entscheidend, aber auch herausfordernd.

Warum interessieren sich immer weniger Ärztinnen und Ärzte für eine Karriere im Krankenhaus?

Prof. Dr. med. Stefan Huber-Wagner: Nachteilig sind sicherlich stressige Situationen im Arbeitsalltag und belastende Dienste. Diese wirken sich häufig auch auf das Familienleben aus. Zum Teil können auch starre hierarchische Strukturen abschrecken.

Was raten Sie den jungen Ärztinnen und Ärzten, die nach oben wollen?

Prof. Dr. med. Stefan Huber-Wagner: Gehen Sie beharrlich Ihren Weg und achten Sie darauf, sich trotz Spezialisierung fachlich breit aufzustellen. Nutzen Sie Weiterbildungen. Und tauschen Sie sich eng mit Kolleginnen und Kollegen aus. Medizin ist Teamwork!

Dtsch Arztebl 2022; 119(15): [4] 

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