
Selbst gewählte und zufällig zusammengestellte Teams zeichnen sich durch unterschiedliche Vorteile aus. Zu diesem Schluss zumindest kommen Forschende der WHU – Otto Beisheim School of Management und des Wissenschaftszentrums Berlin. Sie untersuchten, welche Teams wann erfolgreich agieren und worauf Arbeitgeber achten sollten, wenn sie Teams zusammenstellen.
Die Forschenden teilten die Teilnehmenden in zwei Gruppen auf, die sie jeweils in Zweierteams zusammenstellten. Eine Hälfte durfte sich ihre Kollegen selbst aussuchen, die andere Hälfte wurde zufälligen Zweierteams zugeordnet. Jene, die sich ihre Partner selbst aussuchen durften, wählten oft Kollegen des gleichen Geschlechts mit ähnlichen kognitiven Fähigkeiten. Zufällig zusammengestellte Teams waren dagegen wesentlich diverser aufgestellt. Alle Zweierteams mussten über zwei Monate hinweg an verschiedenen Aufgaben arbeiten.
Wichtigstes Ergebnis: In Abhängigkeit von der Aufgabe unterschieden sich die Arbeitsergebnisse der beiden Gruppen deutlich voneinander. Während die zufällig zusammengestellten Teams zu besseren Lösungen kamen bei Aufgaben, die sie auf einem Arbeitsblatt bearbeiten mussten, erreichten die Teams, die ihre Partner selbst bestimmen durften, bessere Resultate bei Aufgaben, deren Ergebnisse sie in Form einer Videopräsentation vorstellen mussten.
Selbst zusammengestellte Teams, folgern die Autoren, haben Erfolg, wenn Aufgaben einen hohen Koordinationsaufwand und starke Zusammenarbeit erfordern. Dagegen erzielten zufällig zusammengestellte Teams bessere Ergebnisse, wenn die Fähigkeiten der Einzelnen wichtiger sind. Dann sorge der Zufall meist dafür, dass in jedem Team mindestens ein sehr fähiges Teammitglied ist, während sich in selbst zusammengestellten Teams oft ausschließlich sehr gute oder nur schwächere Mitglieder mit ähnlichen kognitiven Fähigkeiten zusammenfänden. Die Studie ist in der Fachzeitschrift Experimental Economics erschienen (DOI 10.1007/s10683–023–09800–2).
Dtsch Arztebl 2023; 120(23): [4]