Studie: Weniger Smartphone, mehr Arbeitszufriedenheit

10 Dezember, 2024 - 09:01
Dr. Sabine Glöser
Smartphone am Arbeitsplatz

Wer eine Stunde am Tag weniger auf den Bildschirm seines Smartphones schaut, tut nicht nur seiner mentalen Gesundheit etwas Gutes, sondern arbeitet auch zufriedener und motivierter. Das zumindest ergab eine Studie der Forschungsgruppe um Privatdozentin Dr. Julia Brailovskaia vom Deutschen Zentrum für psychische Gesundheit und dem Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum.

Die Forschenden teilten 278 Probanden, die in verschiedenen Branchen berufstätig waren, in vier etwa gleich große Gruppen ein. Die Smartphone-Gruppe reduzierte für jeweils eine Woche ihre private Smartphone-Nutzung um eine Stunde am Tag. Eine andere Gruppe steigerte ihre tägliche körperliche Aktivität um 30 Minuten. In der Kombinationsgruppe folgten die Probanden beiden Anweisungen. Die Kontrollgruppe änderte nichts an ihrem Verhalten. Alle füllten vor diesen Interventionen, direkt danach und zwei Wochen nach Ende des Experiments mehrere Online-Fragebogen aus, die das Befinden in Bezug auf Arbeit und mentale Gesundheit abfragten.

Die wichtigsten Ergebnisse: In der Smartphone- und Kombinationsgruppe verbesserten sich sowohl Arbeitszufriedenheit und Motivation als auch die Work-Life-Balance und mentale Gesundheit der Teilnehmenden deutlich. Auch gingen Gefühle von Arbeitsüberlastung und Symptome problematischer Smartphone-Nutzung zurück. Alle Interventionen hatten zur Folge, dass depressive Symptome abnahmen und das Gefühl von Kontrolle zunahm.

„Eine bewusste und kontrollierte Reduktion der nichtarbeitsbezogenen Smartphone-Nutzungszeit könnte in Kombination mit mehr körperlicher Aktivität die Arbeitszufriedenheit und die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden verbessern“, sagte Brailovskaia. Diese Interventionen könnten Schulungsprogramme ergänzen oder als eigenständige niedrigschwellige Programme etabliert werden. Die Studie ist in der Fachzeitschrift Acta Psychologica erschienen (DOI: 10.1016/j.actpsy.2024.104494).

Dtsch Arztebl 2024; 121(25): [4]

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