
Überstunden, Schichtdienste und auch die Pause muss ab und zu ausfallen: Ärztinnen und Ärzte haben einen stressigen Job. Wenn es darum geht, wie man am besten damit umgeht, ist "Resilienz" das Zauberwort. Mit einem einfach Test können Sie bestimmen, wie es um Ihre Resilienz gegen Stress steht.
Als Resilienz bezeichnet man die Fähigkeit, sich trotz widriger Umstände, Stress und Herausforderungen zu erholen, anzupassen und gestärkt daraus hervorzugehen. Es handelt sich um eine Kombination aus inneren Stärken und äußeren Ressourcen, die es einer Person ermöglichen, mit Belastungen umzugehen und sich von Rückschlägen zu erholen.
Resilienz: Eine wichtige Fähigkeit im Arztberuf
Resilienz ist eine Fähigkeit, die Ärztinnen und Ärzten ihren Arbeitsalltag erleichtern kann:
- Hohe Arbeitsbelastung: Der medizinische Beruf ist oft mit langen Arbeitszeiten, hoher Verantwortung und emotional belastenden Situationen verbunden. Resilienz hilft, diese Belastungen besser zu bewältigen.
- Emotionale Herausforderungen: Ärztinnen und Ärzte sind regelmäßig mit Leid, Tod und schwierigen Entscheidungen konfrontiert. Resilienz ermöglicht es ihnen, mit diesen emotionalen Herausforderungen umzugehen, ohne dass ihre eigene psychische Gesundheit leidet.
- Fehler und Rückschläge: In der Medizin können Fehler schwerwiegende Konsequenzen haben. Trotzdem passieren sie natürlich. Resilienz hilft, aus Fehlern zu lernen und sich nicht entmutigen zu lassen.
- Patientenversorgung: Resiliente Ärztinnen und Ärzte sind weniger anfällig für Burnout und Erschöpfung. Daher können sie besser auf ihre Patientinnen und Patienten eingehen und sie insgesamt besser versorgen.
- Teamarbeit: Resilienz fördert eine positive Arbeitsumgebung und verbessert die Zusammenarbeit im Team. Dadurch wird wiederum die Effizienz und die Qualität der medizinischen Versorgung gesteigert.
- Berufliche Zufriedenheit: Resiliente Ärztinnen und Ärzte sind oft zufriedener mit ihrer Arbeit und haben eine höhere berufliche Erfüllung. Das führt insgesamt zu einer besseren Lebensqualität.
Resilienz trägt also insgesamt dazu bei, dass Ärztinnen und Ärzte ihre anspruchsvolle Arbeit langfristig und nachhaltig ausüben können, ohne dass ihre eigene Gesundheit und ihr Wohlbefinden darunter leiden.
Test: Wie resilient sind Sie?
Resilienz entsteht aus ganz verschiedenen Faktoren: Dazu zählen genetische Veranlagung, aber auch ein starkes soziales Netzwerk und positive Bindungserfahrungen in der Kindheit. Ebenso helfen bestimmte Bewältigungsstrategien und eine optimistische Grundhaltung dabei, mit Stress besser umzugehen.
Um zu messen, wie resilient jemand gegen Stress ist, gibt es verschiedene Verfahren. Eine Möglichkeit bietet die "Brief Resilience Scale", die aus sechs einfachen Fragen besteht und Studien zufolge brauchbare Ergebnisse liefert:
Und so funktioniert es:
- Bewerten Sie sich selbst anhand der sechs Fragen und der dazugehörigen Zahlenwerte
- Notieren Sie die Punktzahlen der jeweiligen Antwort und addieren Sie sie
- Teilen Sie das Ergebnis durch 6, um einen Durchschnittswert zu erhalten
Je nach Ergebnis lässt sich Ihre Resilienz einstufen:
1,00-2,99: Niedrige Resilienz
3,00-4,30: Durchschnittliche Resilienz
4,31-5,00: Überdurchschnittlich hohe Resilienz
Tipps für mehr Resilienz
Sie haben im Test eine relativ niedrige Resilienz gegen Stress ermittelt? Mehr Tipps, wie Sie Ihre Resilienz verbessern können und besser durch stressige Zeiten kommen, finden Sie hier:
Quelle: The brief resilience scale: assessing the ability to bounce back (Smith et al. 2008)