
In einer globalisierten Welt wird die Integration von internationalen Fachkräften in Krankenhäusern zunehmend wichtiger. Diese Fachkräfte, insbesondere Ärztinnen und Ärzte, sind entscheidend für die medizinische Versorgung. Laut dem Jahresgutachten des Sachverständigenrats für Integration und Migration aus dem Jahr 2022 stammt ein wesentlicher Anteil der Ärztinnen und Ärzte in Deutschland aus dem Ausland. Dabei wird deutlich, dass 27,3 Prozent der Medizinerinnen und Mediziner einen Migrationshintergrund haben, was ihren wesentlichen Beitrag zur ärztlichen Versorgung unterstreicht. Bisher haben bereits zahlreiche Krankenhäuser Integrationsbeauftragte eingeführt, um die Integration und den Einstieg ausländischer Fachkräfte zu erleichtern. Andere Branchen, wie etwa die IT-Industrie, haben schon lange erfolgreich Integrationsprogramme implementiert und könnten dem Gesundheitswesen als Vorbild dienen.
Integrationsmanagement am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD)
Das Integrationsmanagement am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) ist noch relativ neu und befindet sich in vielen Bereichen im Aufbau. Dabei umfasst es nicht nur den ärztlichen Dienst, sondern alle Berufsgruppen im UKD. „Die Ziele des Integrationsmanagements sind daher für den Ärztlichen Dienst und andere Dienstarten ähnlich: Das Universitätsklinikum Düsseldorf steht für internationale Spitzenleistung in Krankenversorgung, Forschung und Lehre. Das Integrationsmanagement im Universitätsklinikum Düsseldorf will seinen Beitrag dazu leisten, diese Spitzenleistung in Krankenversorgung, Forschung und Lehre nachhaltig zu sichern und auszubauen – insbesondere mit dem Blick auf Themen der Integration und Vielfältigkeit“, sagt der Integrationsmanager des Universitätsklinikums, Husein Alhammoud. Er betont: „Alle Ziele des Integrationsmanagements sollen in gleichen Maßen unseren Patientinnen und Patienten zugutekommen sowie dem medizinischen Personal und letztlich einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen erzielen.“
In Zeiten von Personalmangel sind viele Krankenhäuser auf die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland angewiesen. Doch damit sich diese hier wohl fühlen und im deutschen Gesundheitssystem möglichst gut und schnell zurechtfinden, brauchen sie Unterstützung. Das UKD hilft ausländischen Ärztinnen und Ärzte beim Einstieg in die hiesige Arbeitswelt, indem es beispielsweise Hospitationen und Gastarztstellen anbietet. Diese Maßnahmen ermöglichen es den Ärztinnen und Ärzten, das deutsche Gesundheitssystem und das Universitätsklinikum Düsseldorf kennenzulernen, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern und praktische Erfahrungen zu sammeln.
Die Integration von Ärztinnen und Ärzten in das Krankenhausumfeld bringt sowohl allgemeine Herausforderungen des Integrationsmanagements als auch spezifische Herausforderungen mit sich. Begrenzte Ressourcen erfordern Prioritätensetzung, Flexibilität und Kreativität. Zusätzlich sind gesetzliche Rahmenbedingungen, wie die Anerkennung von Qualifikationen, eine Hürde. Während EU-Abschlüsse automatisch anerkannt werden, benötigen Abschlüsse außerhalb der EU eine Gleichwertigkeitsprüfung für die Approbation.
Das aktuelle Angebot des Integrationsmanagements am UKD umfasst Informations- und Beratungsangebote. Dazu gehören allgemeine Informationen zum Klinikum, Weitervermittlung zu internen Anlaufstellen und externen Beratungsstellen sowie vertrauliche und individuelle Beratungen zu beruflichen und persönlichen Themen. Ziel ist es, die interkulturellen Kompetenzen aller Berufsgruppen zu stärken und eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung von Vielfalt zu fördern.
Langfristige Ziele
Langfristig strebt das Integrationsmanagement am UKD an, eine Grundhaltung der Anerkennung und Wertschätzung von Vielfalt zu etablieren und nachhaltige Strukturen für den Umgang mit Unterschieden zu schaffen. „Eine Grundhaltung der Anerkennung und Wertschätzung von Vielfalt und Verschiedenheit erlaubt jeder Person sich zu entfalten und vorhandene Potenziale abzurufen ungeachtet nationaler, kultureller oder ethnischer Zugehörigkeit, sexueller Identität, Behinderung, Religion, Weltanschauung, Alter, Geschlecht und sozialer Situation“, findet Alhammoud. Mit der Etablierung einer offenen Willkommenskultur im UKD wollen die Verantwortlichen einen wichtigen Beitrag leisten, um Diskriminierung, Rassismus, Antisemitismus und religiösen Fundamentalismus zu unterbinden.
Krankenhäuser sind auch ein wichtiger Teil der Öffentlichkeit. Es ist daher nur sinnvoll und unterstützenswert, dass sich die Häuser besonders in die Schaffung von einer wertschätzenden, diversen und vielfältigen Arbeitsumgebung einbringen und so nicht nur für eine bessere Gesundheitsversorgung sorgen, sondern zu einer gesamtgesellschaftlichen Verbesserung des Miteinanders beitragen.
Das aktuelle Angebot des Integrationsmanagements am Universitätsklinikum Düsseldorf:
Informationsangebot:
Allgemeine Informationen zum Klinikum und Standort und Weitervermittlung
- zu internen Anlaufstellen, Ansprechpersonen und Zuständigkeiten
- zu externen Kooperationspartnern und Beratungsstellen, auch zu Behörden.
Beratungsangebot:
- Vertrauliche und individuelle Beratungen zu diversen Themen innerhalb und außerhalb des beruflichen Bereichs, um die persönlichen Potenziale zu entfalten, durch
- professionelle ziel- und lösungsorientierte Wahrnehmung von aktuellen Aufgaben
- Begleitung, Coaching und Beratung bei Veränderungsprozessen
- die Bearbeitung aktueller persönlicher Themen
- Erarbeitung von Strategien für den Umgang mit kulturellen Unterschieden
- Motivationsgespräche
- Unterstützung bei interkultureller Kommunikation
- Umgang mit Konfliktsituationen
- Vermittlung von Sprachkursen