Was können Arbeitgeber tun, um für Bewerber attraktiv zu sein? Darüber spricht im Interview Dr. rer. pol. Thomas Hurlebaus, Leiter des Geschäftsbereiches Personal und Recht am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden.
Herr Dr. Hurlebaus, was tun Sie, um Ärztinnen und Ärzte für das Uniklinikum Dresden zu begeistern?
Dr. Thomas Hurlebaus: Ein erstklassiger Standort zu sein, reicht heute nicht mehr um Mitarbeitende zu binden – geschweige denn zu begeistern. Wir widmen den Themen Personalentwicklung, Gesundheitsmanagement und Mitarbeiterbindung daher viel Zeit. Damit wollen wir den Beschäftigten gegenüber Wertschätzung ausdrücken. Sie sollen sich bei uns wohlfühlen.
Welche Angebote machen Sie konkret?
Dr. Thomas Hurlebaus: Wir bieten Führungskräfteprogramme an, berufsgruppenspezifische Fort- und Weiterbildungen sowie Trainings und Coachings. Zudem gibt es ein umfangreiches Betriebliches Gesundheitsmanagement mit einem hauseigenen Gesundheitszentrum und vielen Kurs- und Sportangeboten.
Und in Sachen Vereinbarkeit von Beruf und Familie?
Dr. Thomas Hurlebaus: In den letzten Jahren hat unser Familienbüro mehrere Formate entwickelt. Mit inzwischen mehr als 300 Belegplätzen in Kindertageseinrichtungen rund um die Uniklinik ermöglichen wir unseren Mitarbeitenden, einen Betreuungsplatz in der Nähe zu finden. Auch bieten wir Beratungen an zu Themen wie Elternzeit oder Pflege von Angehörigen. Denn wir sind hervorragend vernetzt, beispielsweise mit Sozialarbeitern, der Schwerbehindertenvertretung und dem Jugendamt der Stadt Dresden.
Welche Formate halten Sie für besonders attraktiv?
Dr. Thomas Hurlebaus: Ein eigens auf dem Campus eingerichtetes „Kinder-Zimmer“ ermöglicht es Ärztinnen und Ärzten ihr Kind mitzubringen, wenn dies kurzfristig nötig ist. Unser aktuellstes Projekt: Bei Bedarf können sie über das Klinikum einen Betreuungsservice in Anspruch nehmen. Wenn ihr Meeting mal länger dauert oder spontan eine Dienstreise ansteht, holen professionelle Betreuer die Kids von der Schule ab oder gestalten den Nachmittag, bis ihre Eltern wieder zu Hause sind.
Dtsch Arztebl 2019; 116(29-30): [4]