Zufriedenheit von Ärzten: So wirkt sich Corona aus

3 Februar, 2021 - 07:54
Stefanie Hanke
Arzt und Ärztin mit Schutzkleidung und Maske, Daumen hoch

Wie zufrieden sind Ärztinnen und Ärzte mit ihrem Leben und welche Fachgebiete machen am glücklichsten? Diese Frage beantwortet der Medscape Physician Lifestyle & Happiness Report Jahr für Jahr. Die Zahlen für 2021 sind allerdings etwas anders: An ihnen lassen sich die Auswirkungen der Pandemie ablesen.

Mehr als 12.000 US-amerikanische Ärztinnen und Ärzte aus 29 Fachgruppen haben an der aktuellen Befragung teilgenommen. An den Ergebnissen sieht man deutlich: Für die Befragten war das vergangene Jahr besonders fordernd. Kein Wunder: So wurden die USA ja von der COVID-19-Pandemie in einigen Regionen besonders hart getroffen. So wirkte sich die Corona-Krise nicht nur auf die Zufriedenheit im Job aus, auch das private Glücksgefühl ging deutlich zurück.

Eigene Gesundheit der Ärztinnen und Ärzte kommt zu kurz

Um ihre mentale Gesundheit zu erhalten, greifen Ärztinnen und Ärzte dabei auf ganz verschiedene Methoden zurück. Zwei Drittel beschäftigen sich mit Hobbies wie Lesen, Kochen oder Gärtnern, knapp genauso viele setzen auf Sport. Gesunde Ernährung und genug Schlaf sind knapp der Hälfte der Befragten wichtig. Allerdings gibt ein großer Teil der Ärztinnen und Ärzte zu: Die eigene Gesundheit kommt in Alltag oft zu kurz. Während nur fünf Prozent auf die Frage "Wie oft nehmen Sie sich genug Zeit für Ihre eigene Gesundheit und Ihr Wohlbefinden?" mit "Immer" antworten, bleibt es bei knapp jedem Zweiten bei "Manchmal". Für etwa jeden Fünften lautet die Antwort "Selten" oder sogar "Nie".

Alkoholkonsum von Ärzten steigt mit dem Alter an

Und auch Alkohol spielt für die meisten Befragten eine Rolle. Dabei geht aus dem Bericht nicht hervor, ob sich der Alkoholkonsum der Ärztinnen und Ärzte durch die Corona-Krise verstärkt hat. Mit knapp der Hälfte ist die Zahl derjenigen, die pro Woche weniger als ein alkoholisches Getränk zu sich nehmen, im Vergleich zu 2020 etwa gleich geblieben. Als ein Getränk zählt dabei etwa 0,33 l Bier oder 0,15 l Wein. 24 Prozent gaben sogar an, gar keinen Alkohol zu trinken. Unter denjenigen, die regelmäßig Alkohol trinken, stieg die Menge der konsumierten Getränke mit zunehmendem Alter an.

Zukunftsperspektive: Fast jeder zweite Befragte macht sich Sorgen

Und mit welchen Gefühlen blicken die Ärztinnen und Ärzte auf die kommenden Monate? Fakt ist: Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei und auch in den USA sind die Fallzahlen nach wie vor hoch. 9 Prozent der Befragten blicken daher sehr besorgt auf die kommenden Monate. Jeweils ein Drittel ist angesichts der Pandemie ziemlich oder etwas besorgt, knapp jeder Vierte macht sich gar keine Sorgen. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Facharzt-Gruppen: So gaben beispielsweise Rheumatologen und Kinderärzte deutlich häufiger an, besorgt zu sein, als Plastische Chirurgen und Nephrologen.

85 Prozent der Befragten leben in einer Partnerschaft

Doch die Studie fragte nicht nur die Folgen der Corona-Krise ab. Auch ein Teil der Befragung war das private Glück der Ärztinnen und Ärzte. So sind 85 Prozent der Befragten entweder verheiratet oder leben in einer Partnerschaft. Besonders erfreulich: Mehr als 80 Prozent der verheirateten Ärztinnen und Ärzte bezeichnen ihre Ehe als gut oder sehr gut. Dieser Wert hat sich seit dem Vorjahr nicht verändert. Besonders glückliche Ehen führen danach Pneumologen und Dermatologen. Wer in der Intensivmedizin oder Psychiatrie arbeitet, hat dagegen weniger Glück: In diesen Fachgruppen bezeichnen weniger als 50 Prozent ihre Ehe als glücklich.

Quelle: Medscape Physician Lifestyle & Happiness Report 2021

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