Zusatz-Weiterbildung Dermatopathologie: Dauer, Inhalte, Voraussetzungen

9 Januar, 2023 - 07:00
Bianca Freitag
Arzt untersucht Biopsie unter dem Mikorskop

Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Eine sichere Diagnose mancher Hauterkrankungen ist nur durch eine mikroskopische Untersuchung möglich. Diese und weitere Analysen führen Fachärztinnen und -ärzte für Dermatopathologie durch. Wie die Zusatz-Weiterbildung abläuft und welche Voraussetzungen es dafür gibt, erfahren Sie im Beitrag.

Auf einen Blick: Zusatz-Weiterbildung Dermatopathologie

  • Definition: Die Zusatz-Weiterbildung Dermatopathologie umfasst in Ergänzung zur Facharztkompetenz die Durchführung von histologischen und molekularen Untersuchungen an der normalen und pathologischen Haut, Unterhaut, deren Anhangsgebilden und der hautnahen Schleimhäute.
  • Voraussetzungen: Facharztanerkennung für Haut- und Geschlechtskrankheiten
  • Dauer: 24 Monate Dermatopathologie unter Befugnis an Weiterbildungsstätten

Bei der Dermatopathologie handelt es sich um ein gemeinsames Fachgebiet von Dermatologie und Pathologie. Es beschäftigt sich mit der histologischen Diagnostik von krankhaften Veränderungen der Haut. Die menschliche Haut besteht aus verschiedenen Schichten, von der sich jede verändern kann und die Ursachen dieser Veränderungen divers sein können. Mithilfe hochqualitativer und präziser feingeweblicher Diagnostik am Mikroskop untersuchen Fachärztinnen und -ärzte für Dermatopathologie diese Veränderungen, um ihnen auf den Grund zu gehen.

Breites Wissen notwendig

Zwar können Dermatologinnen und Dermatologen die meisten Hauterkrankungen anhand des Aussehens, Verhaltens und anatomischen Verteilung erkennen, doch in manchen Fällen reicht das nicht für eine eindeutige Diagnose. In diesen Fällen wird eine Hautbiopsie entnommen, die unter dem Mikroskop untersucht und weiterer Tests unterzogen wird. So wird die Histologie deutlich und eine spezifische Diagnostik möglich. Manchmal sind auch zusätzliche Test notwendig wie:

  • Immunfluoreszenz
  • Immunhistochemie
  • Elektronenmikroskopie
  • Durchflusszytometrie
  • molekularpathologische Analyse

Da es mehr als 1500 verschiedene Erkrankungen der Haut, von Hautausschlägen bis hin zum malignen Melanom, gibt, müssen Dermatopathologinnen und -pathologen über eine breite Wissensbasis in der klinischen Dermatologie verfügen und mit mehreren anderen Spezialgebieten der Medizin vertraut sein.

Quelle: Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer 2018

 


Dermatopathologie: Die Zusatz-Weiterbildung im Überblick

Inhalte der Zusatz-Weiterbildung Dermatopathologie

Kognitive und Methodenkompetenz:

  • Methoden der technischen Bearbeitung histologischer Proben, der Färbung und molekulare Techniken sowie der dazu erforderlichen Apparatekunde

Handlungskompetenz:

  • Durchführung, Befunderstellung und Dokumentation von histologisch morphologischen Untersuchungen an der normalen und pathologischen Haut, Unterhaut, deren Anhangsgebilden und der hautnahen Schleimhäute einschließlich Histochemie, Immunhistologie und optischer Sonderverfahren sowie Schnellschnittuntersuchungen (Richtzahl 6.000)
  • Durchführung, Befunderstellung und Dokumentation von molekularer Diagnostik, z.B. PCR, Sequenzierung, Sequenzanalysen (Richtzahl 50)
  • Photographische und digitale Dokumentation
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit einschließlich regelmäßiger Teilnahme an klinischen dermatopathologischen Demonstrationen

 

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