Trotz 24-Stunden-Kita, Boni und Mitarbeiterwohnung, manche Fachrichtungen sind bei Männern einfach beliebter. Und bei Frauen ebenso. Hier kommen die fünf populärsten Fachrichtungen bei frischgebackenen Ärzten und Ärztinnen, geordnet nach der Zahl der Facharztanerkennungen aus dem Jahr 2023.
Bei Ärzten:
Platz 5: Urologie
Die meisten Fächer unter den Top 5 bei den Männern gehören in den Bereich der Chirurgie. Auch die Urologie gehört zu den Fächern, in denen viel operiert wird. Im Jahr 2023 haben 165 Ärzte und 109 Ärztinnen ihre Facharzt-Anerkennung in diesem Fachgebiet erworben. Das entspricht einem prozentualen Verhältnis von 60 Prozent Männern und 40 Prozent Frauen.
Platz 4: Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
MKG-Chirurgen haben eine lange, akademische Ausbildung hinter sich, denn um diese Weiterbildung zu machen, benötigt man nicht nur die ärztliche Approbation, sondern auch das zahnärztliche Examen. Deutschlandweit arbeiten derzeit nur 1.903 MKG-Chirurgen, davon sind 1.580 Männer und 323 Frauen (83 Prozent Männer / 17 Prozent Frauen). Bei den frischgebackenen MKG-Chirurginnen und -Chirurgen ist das Geschlechterverhältnis etwas ausgeglichener. 44 Männer und 27 Frauen haben im Jahr 2023 ihren Abschluss in der MKG-Chirurgie gemacht (38 Prozent Frauen / 62 Prozent Männer).
Platz 3: Herzchirurgie
Auch in der Herzchirurgie gibt es einen deutlichen Männerüberschuss: Im Jahr 2023 gab es hier ingsgesamt 87 neue Facharzt-Anerkennungen, darunter 55 Männer und 32 Frauen. Damit liegt der Frauenanteil hier bei 37 Prozent.
Platz 2: Neurochirurgie
It’s a man‘s world heißt es auch in der Neurochirurgie. 92 Mal wurden 2023 bei der Feier zur Facharztanerkennung Männern die Hand geschüttelt. Nur 45 Frauen nahmen die Urkunde dieser Facharztrichtung in Empfang. Prozentual bedeutet das: 33 Prozent Ärztinnen und 67 Prozent Ärzte.
Platz 1: Orthopädie und Unfallchirurgie
Auf Platz 1, wie kann es anders sein, erneut ein chirurgisches Fach: die Orthopädie und Unfallchirurgie. In diesem Fachbereich gibt es nur 26,8 Prozent neue Ärztinnen und 73,2 Prozent neue Ärzte. Das bedeutet konkret: 245 Frauen und 669 Männer.
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Bei Ärztinnen:
Platz 5: Kinder- und Jugendmedizin
Achtung Verrentung! Mehr als 4.100 der 16.800 in Deutschland tätigen Fachärzte und Fachärztinnen für Kinder- und Jugendmedizin sind 60 Jahre alt oder älter. Da ist es gut, dass dieses Fach beim weiblichen Nachwuchs so beliebt ist. Im Jahr 2023 haben 557 neue Ärztinnen und 227 Ärzte in diesem Fachbereich ihren Abschluss erworben. Das entspricht einem prozentualen Verhältnis von 71 Prozent Frauen und 29 Prozent Männern.
Platz 4: Kinder- und Jugendpsychiatrie
Die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist bei den beliebtesten Fächern bei Ärztinnen auch seit Jahren vorne mit dabei. War sie 2022 sogar schon auf Platz 1, ist sie jetzt wieder ein paar Prozentpunkte zurückgefallen.119 Frauen und nur 41 Männer haben im Jahr 2023 die Facharzt-Prüfung im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie bestanden. Damit liegt der Frauenanteil hier bei 74,4 Prozent.
Platz 3: Haut- und Geschlechtskrankheiten
Einen deutlichen Trend zu mehr Ärztinnen gibt es in der Dermatologie. 3.955 Dermatologinnen und 2.556 Dermatologen sind derzeit in Deutschland tätig (61 Prozent Frauen / 39 Prozent Männer). Schaut man sich die Facharztanerkennungen aus dem Jahr 2023 an, so ergibt sich folgendes Bild: 77 Ärzte und 225 Ärztinnen haben ihre Facharztprüfung in dem Gebiet Haut- und Geschlechtskrankheiten bestanden. Das entspricht einem Verhältnis von 74,5 Prozent Frauen zu 25,5 Prozent Männer.
Platz 2: Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Das Fachgebiet Psychosomatische Medizin und Psychotherapie hat bei den neuen Facharzt-Anerkennungen ein ganz ähnliches Verhältnis von Männern und Frauen: 76,7 Prozent der neuen Facharzt-Titel wurden hier an Ärztinnen vergeben, 23,3 Prozent an Ärzte. Bedeutet in Zahlen: 99 Frauen und nur 30 Männer haben sich im Jahr 2023 auf diesen Bereich spezialisiert.
Platz 1: Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Die Frauenheilkunde und Geburtshilfe liegt beim Frauenanteil immer an der Spitze. Im Jahr 2023 haben 619 Ärztinnen und 146 Ärzte hier ihre Weiterbildung abgeschlossen. Das sind 81 Prozent Frauen und 19 Prozent Männer.
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Quelle: Ärztestatistik der Bundesärztekammer 2023 (Stichtag: 31. Dezember 2023)