Facharzt-Weiterbildung Innere Medizin und Infektiologie: Dauer, Inhalte, Perspektiven

30 Mai, 2025 - 07:48
Bianca Freitag
Ärztin auf einer Infektions-Intensivstation

Malaria, HIV oder Covid-19 – Infektionskrankheiten sind nicht nur für internistische Disziplinen interessant. Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass es einen wachsenden Bedarf an klinischer Infektiologie gibt. Wie die Facharzt-Weiterbildung in diesem Bereich abläuft und wie lange sie dauert, erfahren Sie im Beitrag.

Auf einen Blick: Weiterbildung (Facharztausbildung) Innere Medizin und Infektiologie

  • Definition: Die Innere Medizin und Infektiologie konzentriert sich auf die Diagnose, Behandlung und Prävention von Infektionskrankheiten.  Die Behandlung von bakteriellen, viralen, parasitären und Pilzinfektionen sowie die Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Immunschwäche ist essenziell. Das Fachgebiet spiel eine zentrale Rolle in der öffentlichen Gesundheit, insbesondere bei der Bekämpfung von Epidemien und der Entwicklung von Präventionsstrategien.
  • Dauer: 72 Monate im Gebiet Innere Medizin unter Befugnis an Weiterbildungsstätten. Davon müssen 36 Monate in Innere Medizin und Infektiologie abgeleistet werden, wobei davon bis zu sechs Monate Weiterbildung in Hygiene und Umweltmediizin, Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie und/oder im öffentlichen Gesundheitswesen angerechnet werden. Von diesen 36 Monaten müssen 24 Monate in der stationären Patientenversorgung abgeleistet werden. Zusätzlich müssen 24 Monate in mindestens zwei anderen Facharztkompetenzen des Gebiets, sechs Monate in der Notaufnahme und sechs Monate in der Intensivmedizin abgeleistet werden.
  • Anzahl: In Deutschland sind 131 Ärztinnen und Ärzte mit der Bezeichnung „Innere Medizin und Infektiologie" bei den Kammern registriert (2024). Davon sind 127 berufstätig. 17 arbeiten ambulant in einer Praxis, 104 sind stationär in einer Klinik tätig.

Die Facharzt-Weiterbildung für Innere Medizin und Infektiologie ist noch relativ jung. Sie wurde im Mai 2021 auf dem 124. Deutschen Ärztetag beschlossen und stellt einen bedeutenden Fortschritt für die infektiologische Forschung und Versorgung in Deutschland dar. Vorher gab es nur die Möglichkeit, sich mit der einjährigen Zusatz-Weiterbildung (ZWB) Infektiologie zu spezialisieren. Die ZWB ermöglicht allen Fachgebieten, innerhalb kurzer Zeit infektiologische Basiskompetenz zu erlangen. Der Facharzt wird benötigt, um das Fachgebiet in seiner Tiefe abzubilden und Fachärztinnen und -ärzte in der ZWB kompetent weiterzubilden. Hier entsteht also keine Konkurrenzsituation, sondern eine Ergänzung.

Egal ob durch die Zunahme von Antibiotikaresistenzen, Krankenhausinfektionen, Klimaveränderungen oder vermehrte Migrations- und Reisetätigkeit: Die Herausforderungen an die Infektionsmedizin nehmen zu. Außerdem setzt die Behandlung von komplexen Infektionen bei multimorbiden oder immunsupprimierten Patientinnen und Patienten spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten in diesem Fachgebiet voraus.

Detektivischer Spürsinn gefragt

Fachärztinnen und -ärzte für Innere Medizin und Infektiologie behandeln selbstständig oder in Zusammenarbeit mit anderen Fachärztinnen und -ärzten komplexe Infektionskrankheiten. Dabei kommen unter anderem Viren, Parasiten, Bakterien und Pilze als krankheitsverursachende Erreger in Frage. Sie sind oft Teil eines interdisziplinären Teams und arbeiten eng mit Mikrobiologen, Hygienikern, Tropenmedizinern und weiteren Fachdisziplinen zusammen, um eine optimale Versorgung sicherzustellen. Zu ihren Aufgaben gehört außerdem die konsiliarische Beratung anderer Ärztinnen und Ärzte in Kliniken oder ambulanten Praxen. Sie entwickeln Strategien zur Infektionskontrolle, leiten Hygienemaßnahmen ein und beraten zu Antibiotikatherapien.

Weitere Einsatzgebiete können die Tropenmedizin oder die Forschung sein, beispielsweise bei der Erforschung neuer Behandlungsmethoden für Infektionen. Die Suche nach dem passenden Erreger für bestimmte Symptome kann oft ein gewisses Maß an detektivischem Spürsinn erfordern. Deswegen bezeichnen sich Infektiologinnen und Infektiologen häufig als „Detektive“ der Medizin.

Betrachtet man internationale Leitlinien, so liegt der bundesweite Bedarf an Infektiologinnen und Infektiologen für die Patientenversorgung bei 1.000 bis 2.000. Die Zahl der in Deutschland tätigen Fachärztinnen und -ärzte in diesem Bereich liegt derzeit noch weit darunter. Aufgrund der zunehmenden Relevanz verschiedener Infektionskrankheiten und den vielfältigen Tätigkeitsfeldern ist diese Facharztqualifikation eine gesellschaftlich relevante und gefragte Spezialisierung für das Gesundheitswesen.

 


Infektiologe werden: Die Weiterbildung (Facharztausbildung) im Überblick

Dauer der Weiterbildung

72 Monate im Gebiet Innere Medizin unter Befugnis an Weiterbildungsstätten, davon

  • müssen 36 Monate in Innere Medizin und Infektiologie abgeleistet werden, davon
    • können zum Kompetenzerwerb bis zu 6 Monate Weiterbildung in Hygiene und Umweltmedizin, Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie und/oder in Öffentlichem Gesundheitswesen angerechnet werden
    • müssen 24 Monate in der stationären Patientenversorgung abgeleistet werden
  • müssen 24 Monate in mindestens zwei anderen Facharztkompetenzen des Gebiets abgeleistet werden
  • müssen 6 Monate in der Notfallaufnahme abgeleistet werden
  • müssen 6 Monate in der Intensivmedizin abgeleistet werden

14.06.2025, Onkologisches Zentrum Donauwörth & Dachau
Donauwörth

Inhalte der Weiterbildung

Übergreifende Inhalte im Gebiet Innere Medizin

  • Wesentliche Gesetze, Verordnungen und Richtlinien
  • Beratung bezüglich gesundheitsfördernder Lebensführung
  • Schulung bei ernährungsbedingten Gesundheitsstörungen
  • Begutachtung der Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit
  • Begutachtung der Arbeitsunfähigkeit und Erwerbsminderung
  • Begutachtung der Pflegebedürftigkeit
  • Beratung und Führung Suchtkranker sowie Suchtprävention
  • Grundlagen der medikamentösen Tumortherapie
  • Basisbehandlung palliativmedizinisch zu versorgender Patienten
  • Beratung zu Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten einschließlich Organspende

Fachgebundene genetische Beratung

  • Grundlagen hereditärer und multifaktorieller Krankheitsbilder und Entwicklungsstörungen
  • Interpretation und Aussagekraft genetischer Untersuchungsergebnisse (Sensitivität, Spezifität, prädiktiver Wert)
  • Methodische, psychosoziale und ethische Aspekte der genetischen Beratung und Diagnostik einschließlich pharmakogenetischer Tests
  • Erkennung fachbezogener genetisch bedingter Krankheitsbilder oder Entwicklungsstörungen
  • Fachgebundene genetische Beratung bei diagnostischer und prädiktiver genetischer Untersuchung

Notfall- und intensivmedizinische Maßnahmen im Gebiet Innere Medizin

  • Stufendiagnostik und Therapie bei akut einsetzenden Leitsymptomen, z. B. Dyspnoe, Thoraxschmerz, Bauchschmerz, passagere und persistierende Bewusstseinsstörungen, Fieber, Erbrechen, Durchfall
  • Diagnostik und Therapie akuter und vital bedrohlicher Erkrankungen und Zustände, insbesondere:
    • respiratorische Insuffizienz
    • Schock
    • kardiale Insuffizienz
    • akutes Nierenversagen
    • sonstiges Ein- und Mehrorganversagen
    • Koma und Delir
    • Sepsis
    • Intoxikationen
  • Kardiopulmonale Reanimation
  • Intensivmedizinische Behandlung von Patienten mit Funktionsstörungen von mindestens zwei vitalen Organsystemen
  • Analgosedierung von intensivmedizinischen Patienten
  • Atemunterstützende Maßnahmen bei intubierten und nicht-intubierten Patienten einschließlich Beatmungsentwöhnung bei langzeitbeatmeten Patienten
  • Differenzierte Beatmungstechniken
  • Therapie von Stoffwechselentgleisungen
  • Notfallsonographie
  • Notfallbronchoskopie
  • Passagere Schrittmacheranlage
  • Punktions- und Katheterisierungstechniken, insbesondere
    • zentralvenöse Zugänge
    • arterielle Gefäßzugänge
  • Endotracheale Intubation

Funktionelle Störungen im Gebiet Innere Medizin

  • Basisbehandlung psychosomatischer Krankheitsbilder
  • Krisenintervention unter Berücksichtigung psychosozialer Zusammenhänge

Diagnostische Verfahren im Gebiet Innere Medizin

  • Durchführung von ultraschallgestützten Punktionen bei Pleuraerguss und Aszites
  • B-Modus-Sonographie der Schilddrüse
  • Elektrokardiogramm
  • Langzeit-Elektrokardiogramm
  • Ergometrie
  • Langzeitblutdruckmessung
  • CW-, PW-, Duplex-, Farbduplex-Sonographie der Arterien und Venen
  • B-Modus-Sonographie der peripheren Arterien und Venen
  • B-Modus-Sonographie des Abdomens und Retroperitoneums einschließlich der Nieren und ableitender Harnwege
  • Spirometrische Untersuchung der Lungenfunktion
  • Indikationsstellung und Befundinterpretation von Röntgen-Thorax-Untersuchungen
  • Differentialdiagnosen atopischer Erkrankungen

Therapeutische Verfahren im Gebiet Innere Medizin

  • Durchführung von Entlastungspunktionen und Drainagen bei Pleuraerguss und Aszites
  • Enterale und parenterale Ernährung einschließlich Sondentechnik mit Berechnung des Energie- und Nährstoffbedarfs sowie Erstellen eines Ernährungsplans
  • Infusionstherapie
  • Transfusions- und Blutersatztherapie

Angiologische Basisbehandlung

  • Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der Erkrankungen von Arterien, Venen, Kapillaren und Lymphgefäßen
  • Internistische Basisbehandlung von Erkrankungen von Arterien, Venen, Kapillaren und Lymphgefäßen

Endokrinologische und diabetologische Basisbehandlung

  • Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation endokriner Erkrankungen einschließlich assoziierter Stoffwechselstörungen
  • Internistische Basisbehandlung von endokrinen Erkrankungen einschließlich assoziierter Stoffwechselstörungen
  • Behandlung des Diabetes mellitus

Gastroenterologische Basisbehandlung

  • Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der Krankheiten der Verdauungsorgane sowie der exokrinen Verdauungsdrüsen und ihrer Ableitungswege
  • Internistische Basisbehandlung von Krankheiten der Verdauungsorgane sowie der exokrinen Verdauungsdrüsen und ihrer Ableitungswege

Geriatrische Basisbehandlung

  • Spezielle geriatrische Behandlungsmöglichkeiten mit dem Ziel der Erhaltung und Wiederherstellung größtmöglicher Selbstständigkeit
  • Behandlung von Erkrankungen und Behinderungen des höheren Lebensalters einschließlich interdisziplinärer Aspekte bei Multimorbidität

Hämatologische und onkologische Basisbehandlung

  • Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der Erkrankungen des Blutes, der blutbildenden und lymphatischen Organe, des Immunsystems, der Hämostase sowie von malignen Neoplasien
  • Internistische Basisbehandlung von Erkrankungen des Blutes, der blutbildenden und lymphatischen Organe, des Immunsystems, der Hämostase sowie von malignen Neoplasien

Kardiologische Basisbehandlung

  • Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufs
  • Internistische Basisbehandlung von Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufs

Nephrologische Basisbehandlung

  • Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der akuten und chronischen Nierenkrankheiten sowie deren extrarenaler Komplikationen
  • Internistische Basisbehandlung von akuten und chronischen Nierenkrankheiten sowie deren extrarenale Komplikationen

Pneumologische Basisbehandlung

  • Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der Erkrankungen der Atemwege, der Lunge, des Lungenkreislaufs, des Mediastinum, der Pleura, der Atempumpe einschließlich schlafbezogener Atmungsstörungen sowie der extrapulmonalen Manifestationen pulmonaler Erkrankungen
  • Internistische Basisbehandlung von Erkrankungen der Atemwege, der Lunge, des Lungenkreislaufs, des Mediastinum, der Pleura, der Atempumpe einschließlich schlafbezogener Atmungsstörungen sowie der extrapulmonalen Manifestationen pulmonaler Erkrankungen
  • Grundlagen allergologischer Erkrankungen

Rheumatologische Basisbehandlung

  • Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation entzündlich-rheumatischer Systemerkrankungen sowie entzündlicher Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • Internistische Basisbehandlung von entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen sowie entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates

Spezifische Inhalte der Facharzt-Weiterbildung Innere Medizin und Infektiologie

Infektionsprävention und Infektionsschutz

  • Individuelle und öffentliche Infektionsprävention, Prävention der Übertragung infektiöser Erreger
  • Meldung und Dokumentation gemäß Infektionsschutzgesetz
  • Planung und Durchführung von infektionsepidemiologischen Erhebungen, Präventionsmaßnahmen und Schulungen
  • Impfprophylaxe einschließlich Impf-Empfehlungen und Impfpläne, aktive und passive Immunisierung
  • Spezifische Impfberatung auf Grundlage der STIKO-Empfehlung

Nosokomiale Infektionen

  • Screening und Dekolonisation von Infektionserregern einschließlich multiresistenter Erreger
  • Methoden, Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen der molekularen Epidemiologie von nosokomialen Erregern
  • Erkennung, Verfolgung und Unterbrechung von Infektionsketten bei nosokomialen Erregern
  • Behandlung von Infektionen mit multiresistenten Erregern
  • Behandlung von Infektionen mit hochresistenten Pathogenen

Infektionsdiagnostik

  • Pathomechanismen und Epidemiologie von Bakterien, Pilzen, Parasiten, Viren und anderen infektiösen Agenzien einschließlich ihres lokalisations- und erkrankungsspezifischen Erregerspektrums
  • Testbedingungen, Validierung und Qualitätskriterien von Laborbefunden
  • Differenzierung und Behandlung von Infektionen versus Kolonisation
  • Erregerspezifische Prä- und Postanalytik
  • Indikationsstellung zu diagnostischen und differentialdiagnostischen Verfahren sowie Auswahl geeigneter Untersuchungsmaterialien und deren Befundinterpretation
  • Differentialdiagnostische Abklärung und therapeutisches Management von Patienten mit unklaren Entzündungskonstellationen
  • Gewinnung von Proben von Körperflüssigkeiten und Geweben zur Erregerdiagnostik, auch mittels Ultraschalltechnik
  • Verfahren der mikrobiologischen und virologischen Diagnostik, insbesondere zur Identifizierung sowie Empfindlichkeitstestung
  • Bewertung und Prozessoptimierung von Schnellverfahren der Erreger- und Entzündungsdiagnostik
  • Bewertung von Resistenztests im klinischen Kontext
  • Interpretation der spezifischen Resistenzmuster von multiresistenten Erregern und daraus abgeleitete Behandlung
  • Indikationsstellung und Befundinterpretation von bildgebenden Verfahren bei Infektionskrankheiten

Antiinfektive Therapie

  • Pharmakologie, Pharmakokinetik und Pharmakodynamik, Wirkungsspektrum, Resistenzentwicklung, Nebenwirkungen und Interaktionen von Antiinfektiva
  • Therapieempfehlung, Indikationsstellung sowie Auswahl, Dosierung, Therapiedauer und Applikation von Antiinfektiva
  • Indikationsstellung zur Messung von Antibiotikakonzentrationen zur Therapiesteuerung und deren Befundinterpretation
  • Erstellung von Behandlungskonzepten unter Berücksichtigung von therapeutischem Drug Monitoring (TDM), insbesondere bei Patienten mit eingeschränkten Organfunktionen
  • Interpretation von Resistenzstatistiken
  • Grundlagen der in vitro-Empfindlichkeitsprüfung
  • Indikationsstellung und spezifischer Einsatz von Reserveantibiotika
  • Perioperative antibiotische Prophylaxe
  • Mitwirkung bei der Erstellung von lokalen Empfehlungen zur prophylaktischen Verordnung von Antiinfektiva bei internistischen Erkrankungen und internistischen Eingriffen

Antibiotic Stewardship (ABS)

  • Prinzipien und Methoden von Antibiotic-Stewardship, Nebeneffekte der antiinfektiven Therapie und deren Prävention
  • Erfassung und Bewertung des Antiinfektiva-Verbrauchs
  • Anwendung der Empfehlungen zur Verordnung von Antiinfektiva
  • Teilnahme am fachübergreifenden Antibiotic-Stewardship-Team
  • Durchführung von ABS-Visiten
  • Durchführung von Punkt-Prävalenzerhebungen
  • Erstellung von einrichtungsspezifischen Diagnostik- und Therapieempfehlungen anhand von Erreger- und Resistenzstatistiken
  • Mitwirkung in klinikweiten Kommissionen zur Erstellung von Leitlinien zum Einsatz von Antiinfektiva

Infektiologische Notfälle

  • Akute lebensbedrohliche Infektionen und infektiologische Notfälle
  • Beurteilung des Schweregrads von Infektionen
  • Erkennung und Behandlung einschließlich Erstversorgung von Infektionen mit hoher Kontagiosität
  • Interdisziplinäre Beratung und Behandlung bei lebensbedrohlichen Infektionen
  • Erkennung und Therapie der Sepsis und des septischen Schocks, auch in interdisziplinärer Zusammenarbeit

Systemische und Organ-Infektionen

  • Epidemiologie, Pathophysiologie, Prävention und Prognosebeurteilung von Infektionskrankheiten einschließlich auf den Menschen übertragbarer Zoonosen
  • Einfluss des Lebensalters auf das Immunsystem und Infektionsrisiko
  • Durchführung von infektiologischen Konsilen
  • Behandlung insbesondere schwerer und komplikativer Verläufe, auch in interdisziplinärer Zusammenarbeit, von
    • Blutstrominfektionen
    • Infektionen der Lunge, der Pleura und der oberen Atemwege
    • kardiovaskulären Infektionen
    • Harnwegs- und Niereninfektionen
    • abdominellen und gastrointestinalen Infektionen
  • Mitbehandlung von schweren und komplikativen Verläufen
    • Infektionen des Nervensystems, parainfektiöse neurologische Manifestationen
    • Infektionen der Knochen und Gelenke
    • Haut- und Weichgewebeinfektionen
    • Postoperative Wundinfektionen
    • Fremdkörper-assoziierte Infektionen

Fieber unklarer Genese

  • Spezielle Pathophysiologie von Inflammation und Fieber
  • Spezielle Epidemiologie von Fieber unklarer Genese in verschiedenen Patientengruppen
  • Differentialdiagnose und Behandlung bei unklarem Fieber

Besondere Fragestellungen der Infektiologie

  • Indikationen und Limitationen einer ambulanten parenteralen Therapie mit Antiinfektiva (APAT)
  • Behandlung ambulant erworbener und nosokomialer System- und Organinfektionen bei schweren Verläufen
  • Mitbehandlung von intensivpflichtigen Patienten mit schweren Infektionskrankheiten einschließlich Sepsis und septischem Schock
  • Behandlung von besonderen Infektionen
    • Mykobakteriosen
    • Pilzinfektionen
    • parasitäre Erkrankungen

Chronische Infektionen

  • Langzeitbehandlung von Patienten mit chronischen Infektionen, insbesondere
    • HIV-Infektion
    • chronische Virushepatitis
  • Suppressionstherapie bei nicht kurativ behandelbaren Organinfektionen

Infektionsepidemiologie und Ausbruchsmanagement einschließlich Pandemien

  • Spezielle Epidemiologie, Dynamik und Übertragungsmechanismen von Infektionskrankheiten
  • Charakteristika von Epidemien und Pandemien sowie Maßnahmen zu deren Kontrolle
  • Prinzipien und Methoden von Public Health bezüglich Infektionskrankheiten
  • Bedeutung von Global Health und des Klimawandels hinsichtlich der Verbreitung von Infektionskrankheiten
  • Management von Ausbruchssituationen
  • Mitwirkung bei der Erstellung und Umsetzung von Plänen zur Kontrolle von einrichtungsbezogenen Infektionsausbrüchen
  • Interdisziplinäre Beratung und Kooperation insbesondere mit
    • Öffentlichem Gesundheitswesen
    • Hygiene und Umweltmedizin
    • Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie

Seltene Infektionskrankheiten

  • Erreger und Toxine als Biowaffen
  • Seltene einheimische und nicht einheimische Infektionskrankheiten wie M. Whipple, Echinokokkose, Creutzfeld-Jakob-Krankheit, Chagas-Erkrankung, Leishmaniose, Zoonosen

Infektionen bei besonderen Patientengruppen

  • Besonderheiten bei Infektionen von geriatrischen Patienten
  • Infektionen während der Schwangerschaft
  • Mitbehandlung bei komplizierten Infektionen von Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Nieren-, Leberinsuffizienz
  • Infektionen bei Fernreisenden einschließlich Prävention
  • Infektionen bei Tropenrückkehrern Behandlung von Fieber nach Tropenaufenthalt
  • Sexuell übertragbare Infektionen (STI)
  • Spezielle Pathophysiologie und Infektionsrisiken bei angeborenen, erworbenen und medikamentös induzierten Immundefizienzen
  • Prophylaxe und Prävention von häufigen und opportunistischen Infektionskrankheiten je nach Art und Schweregrad der Immundefizienz
  • Behandlung komplizierter Infektionen einschließlich opportunistischer Infektionen im Rahmen einer Immundefizienz

Quellen: Musterweiterbildungsordnung 2018 der Bundesärztekammer (Stand 2024), Ärztestatistik der Bundesärztekammer 2024, Deutsche Gesellschaft für Infektiologie e.V.

Das könnte Sie auch interessieren: