Schuberts Sprechstunde: „Wie können wir die Corona-Phase für die Klinik nutzen?“

4 Mai, 2020 - 08:09
Petra Schubert
Diplom-Psychologin Petra Schubert

„Zurzeit haben wir wegen der Corona-Krise und dem Absetzen der elektiven Fälle viel weniger zu tun. Am Anfang war das für alle gar nicht so schlecht. Endlich konnte man mal zum Beispiel liegen gebliebene Dokumentationen aufarbeiten. Inzwischen ist uns jedoch teilweise langweilig. Auch habe ich das Gefühl, dass der Erlös unseres Hauses sicher nicht positiv ausfallen wird, wenn wir so weitermachen. Irgendwann müssen wir dann möglicherweise wieder Sparmaßnahmen ergreifen, um die Wirtschaftlichkeit zu sichern.“

Petra Schubert: „Ich kann gut verstehen, dass Sie sich in der aktuellen Lage Gedanken machen. Und ich finde es gut, dass Sie die Klinik unterstützen wollen. Meine Überlegungen zu Ihrer Situation: Als Leitender Oberarzt der Chirurgie könnten Sie mit Ihrem Chefarzt sprechen und gemeinsam überlegen, welche Themen grundsätzlich  verbessert werden könnten.

Folgende Fragen sind dabei hilfreich: Was ist vor der Corona-Krise noch nicht optimal gelaufen? Wie könnte man zum Beispiel die Kommunikation oder die Organisation verbessern? Wie könnten die Kollegen zukünftig besser eingebunden werden, was könnte effizienter laufen?

Dadurch unterstützen Sie Ihre Abteilung, die Zeit jetzt sinnvoll zu nutzen und für die Zeit nach Corona alles vorzubereiten oder sogar die Klinik noch besser aufzustellen. Zudem könnten Sie anregen, dass Ihr Chef die gleichen Überlegungen abteilungsübergreifend diskutiert und beispielsweise in die Chefarzt-Konferenz einbringt. Oder er könnte die Geschäftsführung anregen, diese Fragestellungen und Verbesserungsmöglichkeiten für das gesamte Haus zu diskutieren. Auf diese Art und Weise könnte das Haus sozusagen optimiert aus der Corona-Phase hervortreten.“
 


Die Expertin:

Dipl.-Psych. Petra Schubert, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens Schubert Management Consultants in Köln, beantwortet exklusiv auf aerztestellen.de die interessantesten Fragen, die Ärztinnen und Ärzte ihr stellen.

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