Dr. Maximilian Wiedemann: „Ein Chefarzt muss ein Teamplayer sein“

15 März, 2022 - 14:35
Dr. Sabine Glöser
Köpfe und Karriere: Dr. Maximilian Wiedemann
Dr. med. Maximilian Wiedemann ist Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am Klinikum Traunstein.

Wer im Krankenhaus Karriere machen will, braucht neben fachlichen Qualifikationen auch andere Fähigkeiten. Dr. med. Maximilian Wiedemann, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am Klinikum Traunstein, berichtet über seine Erfahrungen auf dem Weg nach oben.

Herr Dr. Wiedemann, was braucht es neben der fachlichen Leistung, um Chefarzt zu werden?

Dr. Maximilian Wiedemann: Heutzutage muss ein Chefarzt ein Teamplayer sein und gut kommunizieren können. Wichtig sind Respekt und Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden und Geschick in der Personalführung. Aber auch ökonomisches Denken und Handeln sind unerlässlich.

Wie gelingt Ihnen der Spagat zwischen Medizin und Management?

Dr. Maximilian Wiedemann: Um beides zu vereinen, braucht es ein verlässliches Team, das einem den Rücken freihält, wenn man gerade wegen organisatorischer Aufgaben nicht präsent sein kann. Natürlich sind gut organisierte Strukturen unerlässlich.

Was ist die größte, nicht fachliche Herausforderung?

Dr. Maximilian Wiedemann: Speziell in einer zentralen Notaufnahme ist es eine tägliche Herausforderung, allen beteiligten Fachgruppen und -abteilungen gerecht zu werden. Besonders fordernd ist auch das Personalmanagement und die damit verbundene Aufgabe, die eigene Abteilung so attraktiv zu gestalten, dass die Kolleginnen und Kollegen gerne im Team sind und die Stellen besetzt sind.

Warum interessieren sich immer weniger Ärztinnen und Ärzte für eine Karriere im Krankenhaus?

Dr. Maximilian Wiedemann: Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwierig es oft ist, Familie, insbesondere mit Kindern, und Klinik unter einen Hut zu bekommen. Daher müssen wir mehr Anreize und Möglichkeiten schaffen. Ein Umdenken weg vom klassisch geprägten Klinikalltag hin zu flexiblen Arbeitsmodellen inklusive Teilzeitarbeit und Kinderbetreuung auch während der Schulferien dürfen nicht mehr die Ausnahme sein.

Was raten Sie den jungen Ärztinnen und Ärzten, die nach oben wollen?

Dr. Maximilian Wiedemann: Sie sollten ihr Ziel fest im Auge behalten und sich nicht durch mögliche Hindernisse abschrecken lassen.

Dtsch Arztebl 2022; 119(11): [4] 

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