Ein besonderes Ausbildungsmodell: Die Asklepios Medical School kooperiert mit der Semmelweis Universität

7 Oktober, 2024 - 06:17
Miriam Mirza
Asklepios Medical School, Praktische Ausbildung

Wer keine Spitzen-Abiturnoten vorweisen kann, hat es an deutschen Universitäten schwer, einen Studienplatz zu finden. Daher besteht für viele Abiturientinnen und Abiturienten die Lösung darin, ins Ausland zu gehen, dort das Medizinstudium zu absolvieren und dann für die klinischen Semester nach Deutschland zurückzukehren. Seit mittlerweile 16 Jahren bietet die Asklepios Medical School in Hamburg in Kooperation mit der renommierten Budapester Semmelweis Universität ein spezielles Modell dieser Art der medizinischen Ausbildung an – am Asklepios Campus Hamburg der Semmelweis Universität (ACH).

„Wir sind seit 2008 Teil eines besonderen Modells, das Studierende im Medizinstudium in der klinischen Ausbildung betreut“, erklärt Dr. phil. Thorsten E. Thiel, Geschäftsführer der Asklepios Medical School GmbH. Die Ausbildung der Studierenden beginnt in Budapest an der traditionsreichen Semmelweis Universität, wo sie ihre vorklinischen Studien absolvieren. Nach dem Physikum, der ersten großen Prüfung im Medizinstudium, können sie nach Hamburg wechseln, um dort am Asklepios Campus Hamburg der Semmelweis Universität (ACH) die klinische Ausbildung abzuschließen.

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„Die Studierenden können an der Semmelweis Universität auf Ungarisch, Englisch oder Deutsch studieren“, sagt Thiel. Er sieht in der Möglichkeit, das Medizinstudium in zwei verschiedenen Ländern zu erleben, viele Vorteile: „Das erweitert den Horizont ungemein, da die Studierenden nicht nur unterschiedliche Ausbildungssysteme, sondern auch ein anderes Gesundheitssystem kennenlernen.“

Der Vorteil der Auslandserfahrung

Die Auslandserfahrung spielt eine zentrale Rolle im Konzept der Asklepios Medical School. „Auch wenn der Studienort innerhalb der EU liegt, erleben die Studierenden dennoch eine andere Kultur und müssen sich in einem anderen Gesundheitssystem zurechtfinden“, betont der Geschäftsführer und fährt fort: „Das Studium in Budapest ist anspruchsvoll und erfordert einiges an persönlicher Weiterentwicklung. Diese Erfahrung fordert die Studierenden in ganz besonderer Weise, und sie kehren als gereifte Persönlichkeiten nach Hamburg zurück.“

Dieser internationale Hintergrund sei ein klarer Vorteil, insbesondere in einem zunehmend globalisierten Gesundheitswesen. „Die Studierenden sammeln wertvolle Erfahrungen, die sie in Deutschland direkt umsetzen können. Wir sehen das als echten Pluspunkt.“

Beitrag zur Lösung des Fachkräftemangels

Der Ärztemangel ist in Deutschland ein großes Problem. Andere Universitäten versuchen, die Zahl der Studierenden zu erhöhen, doch das ist nicht so einfach: Für eine qualitativ hochwertige Ausbildung sind die Kapazitäten begrenzt, besonders mit Blick auf das Verhältnis von Dozierenden und Studierenden sowie die praktischen Ausbildungsplätze in den Kliniken. Zudem erfordert das Medizinstudium eine intensive Betreuung in kleinen Gruppen, um eine fundierte klinische Ausbildung zu gewährleisten. Eine schnelle Aufstockung der Studienplätze würde diese Standards gefährden und langfristig die Qualität der Ausbildung beeinträchtigen. Daher hält die Asklepios Medical School an ihrem Konzept einer überschaubaren Anzahl von Studienplätzen mit einer besonders eng betreuten Ausbildung fest.

Die Asklepios Medical School trägt als private Einrichtung dennoch ihren Teil zur Ausbildung neuer Ärztinnen und Ärzte bei. „Unsere Studierenden zahlen Studiengebühren, mit denen wir uns als gemeinnützige Institution finanzieren. Unsere Kapazitäten aber sind begrenzt. Wir nehmen jährlich maximal 70 Studierende auf, um weiterhin eine qualitativ hochwertige Ausbildung in kleinen Gruppen gewährleisten zu können“, erklärt Thiel.

Attraktive Studienbedingungen

Ein Vorteil des Ausbildungsmodells, den die Studierenden zu schätzen wissen, ist die Nähe zur Praxis. „Unsere Studierenden absolvieren ihre praktische Ausbildung in den sieben Asklepios Kliniken in Hamburg“, erklärt Thiel. Diese enge Verknüpfung von Theorie und Praxis, kombiniert mit kleinen Lerngruppen, sorgt dafür, dass die Studierenden intensiv betreut werden können. „Wir haben seit dem Start rund 610 Absolventinnen und Absolventen hervorgebracht, die alle ihre Approbation erhalten haben“, betont er.

Eine Neuerung gibt es seit letztem Jahr: Die Asklepios Medical School öffnet nun ihre Türen auch für qualifizierte Studierende anderer Universitäten. „Das ermöglicht uns, eine noch breitere Basis von interessierten Studierenden zu erreichen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, eine hochwertige klinische Ausbildung bei uns zu absolvieren“, sagt der Geschäftsführer.

Herausforderung der Arbeitsbedingungen

Nicht nur der Fachkräftemangel, sondern auch die Arbeitsbedingungen in deutschen Kliniken stellen die Absolventinnen und Absolventen vor Herausforderungen. Viele junge Ärztinnen und Ärzte starten voller Motivation in den Beruf, doch oft verlieren sie diese durch die schwierigen Arbeitsbedingungen. Die Arbeitsbelastung wird immer größer, und zahlreiche Medizinerinnen und Mediziner fragen sich, ob sie den Beruf unter den gegebenen Bedingungen ein Leben lang ausüben können.

Die Asklepios Medical School versucht, dem entgegenzuwirken. „Wir bieten Diskussionsrunden und Mentoring-Programme an, um die Studierenden frühzeitig auf die Realität des Arztberufs vorzubereiten“, erklärt Thiel. „Es ist wichtig, dass sie von Anfang an ein realistisches Bild bekommen und nicht am System scheitern, sondern in ihrem Beruf aufgehen können.“

Perspektiven für Absolventinnen und Absolventen

Die Kooperation mit Asklepios bietet den Studierenden auch langfristige Perspektiven. „Wir wünschen uns natürlich, dass möglichst viele Absolventinnen und Absolventen bei Asklepios bleiben. Sie haben hier hervorragende Möglichkeiten, ihre Karriere fortzusetzen“, findet Thiel. Allerdings sei es auch verständlich, dass viele Studierende in ihre Heimatregionen zurückkehren, wo Familie und Freunde auf sie warten.

Mit Kliniken in ganz Deutschland, von Sylt bis Bad Tölz, bietet die Asklepios-Gruppe ein breites Netzwerk, das den fertigen Medizinerinnen und Medizinern vielfältige Karrieremöglichkeiten eröffnet. „Wir präsentieren uns früh als Arbeitgeber und bieten den Studierenden schon während der Ausbildung vielfältige Einblicke in die verschiedenen Bereiche“, erklärt der Geschäftsführer. „Das ist eine für uns bewährte Art, junge Talente früh an unseren Klinikkonzern zu binden.“

Die Asklepios Medical School verbindet die Stärken zweier Welten: die exzellente medizinische Ausbildung der Semmelweis Universität und die enge praktische Einbindung in die Kliniklandschaft des Asklepios-Konzerns. Durch kleine Gruppen, eine praxisorientierte Ausbildung und die Möglichkeit, internationale Erfahrungen zu sammeln, bietet das Modell Studierenden eine hochwertige und einzigartige Ausbildung.

Der Experte:

Dr. phil. Thorsten E. Thiel

Dr. phil. Thorsten E. Thiel ist Geschäftsführer der Asklepios Medical School GmbH.

Bild: © Asklepios Medical School

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