Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland ist offen für die Online-Unterstützung von OP-Teams. So würden sich 56 Prozent einer Operation unterziehen, die Ärztinnen und Ärzte, per Video aus der Ferne zugeschaltet, unterstützend begleiten. 1 Prozent hat dies sogar schon einmal getan. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.157 Menschen ab 16 Jahren, die der Digitalverband Bitkom in Auftrag gegeben hat.
Den Ergebnissen zufolge ist der Zuspruch für eine Video-Unterstützung während einer Operation über alle Altersklassen hoch. Die Frage lautete: „Welche der folgenden digitalen Angebote haben Sie bereits genutzt beziehungsweise können Sie sich vorstellen, künftig zu nutzen?“ 66 Prozent der 16- bis 29-Jährigen können sich demnach eine Online-Unterstützung von OP-Teams vorstellen, 52 Prozent der 30- bis 49-Jährigen und 62 Prozent der 50- bis 64-Jährigen. In der Gruppe der über 65-Jährigen würden 49 Prozent eine Operation per Online-Unterstützung aus der Ferne durchführen lassen. Darüber hinaus glauben 65 Prozent der Befragten, dass ferngesteuerte, robotergestützte Operationen künftig alltäglich sein werden.
„Eine wachsende Anzahl an Kliniken in Deutschland verfügt über hochmoderne, vernetzte Operationssäle. Neue bildgebende Verfahren, Augmented Reality und Robotik unterstützen Ärztinnen und Ärzte insbesondere bei hoch komplizierten Eingriffen und sorgen für mehr Präzision und Sicherheit“, sagte Dr. Ariane Schenk, Bereichsleiterin Health & Pharma bei Bitkom. Spezialistinnen und Spezialisten, die per Video zugeschaltet werden, könnten wertvolle Erfahrungen oder Hinweise direkt in den OP-Saal weitergeben.
„Smarte Krankenhäuser werden die medizinische Versorgung in Deutschland künftig deutlich verbessern“, prognostizierte sie. „Die flächendeckende Verfügbarkeit und Nutzbarkeit von 5G wird digitalen Operationssälen schon bald den nächsten Schub geben“, erläuterte sie. „Dadurch können komplizierte telemedizinische Operationen in Echtzeit durchgeführt werden.“
Dtsch Arztebl 2021; 118(45): [4]