Wirtschaftliche Lage der Kliniken weiter angespannt

10 Juni, 2025 - 06:58
Dr. Sabine Glöser
Stethoskop liegt auf einem Stapel Euro-Geldscheine, symbolisiert die Verbindung zwischen Medizin und Finanzen.

Die wirtschaftliche Lage der deutschen Krankenhäuser bleibt weiterhin angespannt. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI). Für den sogenannten DKI Krankenhaus-Index fragt das Institut einmal im Jahr die wirtschaftliche Lage der Kliniken und aktuelle Einschätzungen zur Gesundheitspolitik ab. An der Umfrage nahmen bundesweit 415 Krankenhäuser teil.

Die wichtigsten Ergebnisse: Rund zwei Drittel der Allgemeinkrankenhäuser bewerten ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als schlecht (35 Prozent) oder sehr schlecht (34 Prozent). Nur noch wenige Krankenhäuser (10 Prozent) beschreiben die Lage als gut oder sehr gut. Für die Psychiatrien fallen die Ergebnisse etwas besser aus. Zugleich gehen 37 Prozent der Krankenhäuser davon aus, Personal abbauen zu müssen, um die wirtschaftliche Schieflage bewältigen zu können. 27 Prozent der Häuser rechnen damit, ihr Leistungsangebot einschränken zu müssen.

Zudem wird es der DKI-Umfrage zufolge regional zu einer stärkeren Kooperation zwischen den Krankenhäusern kommen. Aufgrund der Krankenhausreform haben sich 59 Prozent der Häuser bereits mit umliegenden Kliniken über eine abgestimmte Leistungsgruppenplanung ausgetauscht. Und 79 Prozent planen Kooperationen, um die Mindestanforderungen an die Qualität der Leistungserbringung erfüllen zu können, oft mit telemedizinischer und telematischer Unterstützung.

„Die Krankenhäuser leiden auch drei Jahre nach dem russischen Überfall auf die Ukraine und den folgenden Preissteigerungen unter der nicht ausgeglichenen Inflation und schieben ein Milliardendefizit vor sich her“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß. „Nach wie vor wachsen diese Defizite täglich an, weil die Vergütungen der Krankenkassen noch immer die Kosten der Patientenversorgung nicht decken.“ Die neue Bundesregierung müsse sofort handeln, forderte er, und die Kostensteigerungen ausgleichen.

Dtsch Arztebl 2025; 122(12): [4]

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