Facharzt-Weiterbildung: Ihr Weg zum Facharzt

4 März, 2020 - 09:35
Kea Antes
Links vorne ein lächelnder junger Arzt, hinten recht Gruppe Ärzte sitzt um Tisch

Mit der Approbation in der Tasche, steht dem Start in das Berufsleben als Arzt nichts mehr im Weg. Doch bevor der Klinik- oder Praxisalltag ruft, gilt es, eine wichtige Frage zu klären: Welche Fachrichtung möchte ich einschlagen? Haben Sie darauf eine Antwort gefunden, starten Sie mit Beginn der Assistenzarztzeit Ihre Facharztweiterbildung. Doch welche Vorteile habe ich dadurch überhaupt? Wie lange geht die Weiterbildung? Und werden deutschlandweit in einem Bereich überall die gleichen Inhalte vermittelt?

 


Warum die Ausbildung zum Facharzt?

Wie lange dauert die Ausbildung zum Facharzt?

Wie viel verdient ein Facharzt?

Kann ich mich noch umentscheiden?

Welche Inhalte werden vermittelt?
 


 

Fast alle frisch gebackenen Ärzte starten nach der Approbation eine Facharztweiterbildung. Um als Arzt arbeiten zu dürfen, ist das jedoch nicht zwingend notwendig, die Weiterbildung ist freiwillig. Warum gehen dennoch so viele den Weg?

Neben dem Wunsch nach Spezialisierung gibt es zwei weitere, ganz entscheidende Gründe dafür:

Erstens: Nur wenn Sie einen Facharzttitel vorweisen können, dürfen Sie als Oberarzt oder Chefarzt arbeiten.

Zweitens: Er spielt eine wichtige Rolle für all jene, die eine Praxis übernehmen oder neu gründen möchten. Denn nur mit erfolgreich abgelegter Facharztprüfung erhalten Sie die Zulassung als Vertragsarzt bei den gesetzlichen Krankenversicherungen.

Schon gewusst? Platz 1 der beliebtesten Facharztweiterbildungen belegt Innere Medizin, Platz 2 Kinder- und Jugendmedizin und Platz 3 Allgemeinmedizin. Das geht aus dem dritten bundesweiten Berufsmonitoring 2018 hervor. Dafür wurden deutschlandweit fast 14.000 Medizinstudierende gefragt, welche Facharztweiterbildung sie wählen würden, wären sie jetzt fertig.

In fünf bis sechs Jahren zum Facharzt

Der Facharzt ist eine Spezialisierung des Arztberufes in einem von 34 Gebieten. In der Regel dauert die Weiterbildung fünf bis sechs Jahre, je nach gewähltem Fachgebiet. Typischerweise erfolgt sie an Kliniken unter der Verantwortung des leitenden Arztes des entsprechenden Fachbereichs. Aber auch Praxen kommen als Weiterbildungsstätte in Frage, wenn der niedergelassene Arzt eine entsprechende Berechtigung besitzt.

Verdienst ist abhängig von Gehaltsstufe

Je nach Arbeitgeber und Gehaltsstufe sind bei Fachärzten Durchschnittsgehälter von 6.186 Euro bis 7.841 Euro möglich. Hier finden Sie eine genauere Übersicht über die Verdienstmöglichkeiten als Facharzt.

Unzufrieden mit der Fachrichtung – und was jetzt?

Manchmal stellt sich während der Weiterbildung heraus, dass das Gebiet, für das Sie sich entschieden haben, nicht das richtige für Sie ist. In so einem Fall ist es durchaus möglich, die Fachrichtung noch einmal zu wechseln und sich unter bestimmten Voraussetzungen die bisher erreichten Ziele anrechnen zu lassen.

Jede Landesärztekammer hat eine eigene Weiterbildungsordnung

Welche Inhalte genau vermittelt werden, ist in einem Weiterbildungskatalog festgelegt. Was viele nicht wissen: Eine einheitliche Weiterbildungsordnung für ganz Deutschland gibt es nicht, jede Landesärztekammer stellt einen eigenen Katalog zusammen, der sich an der Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer orientiert. Die Facharzt-Weiterbildung endet mit einer Prüfung vor der zuständigen Landesärztekammer.

Angestellt als Assistenzarzt, arbeiten Sie die einzelnen Punkte des Katalogs ab. Für jeden Fachbereich ist unter anderem genau festgelegt, wie oft Sie welche Untersuchungs- und Behandlungsverfahren durchgeführt haben müssen, um die Facharztprüfung absolvieren zu dürfen.

Wichtig: Lassen Sie sich jedes erreichte Ziel schriftlich von Ihrem Vorgesetzen bescheinigen. Diese Zeugnisse bilden die Basis für die Zulassung zur Facharztprüfung.

Der Facharztstandard gilt auch für Assistenzärzte

Alle Ärzte – auch Assistenzärzte – sind laut § 630a BGB dazu verpflichtet, die Behandlung „nach den zum Zeitpunkt der Behandlung bestehenden, allgemeinen anerkannten fachlichen Standards“ durchzuführen. Konkret bedeutet das, dass jeder Assistenzarzt so handeln muss, wie es ein Facharzt im zuständigen Gebiet täte – er muss also den Facharztstandard gewährleisten. Bekommt er Aufgaben übertragen, für die er noch nicht ausreichend qualifiziert ist, muss sichergegangen werden, dass dadurch kein Risiko für die Patienten entsteht. Führen Assistenzärzte beispielsweise eine Operation durch, muss immer ein Facharzt anwesend sein. Denn kommt es zu Komplikationen, etwa weil der Arzt in Weiterbildung von Behandlungsstandards abweicht, kann das als Behandlungsfehler eingestuft werden.

Freie Assistenzarztstellen finden Sie hier.

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